In den vergangenen Wochen war bei Manor viel von den neuen Investoren die Rede. Teamchef John Booth macht jedoch vor allem seinen Ex-Piloten für die Auferstehung des Teams verantwortlich: Jules Bianchi. "Ohne ihn, ohne die zwei Punkte, die er im vergangenen Jahr in Monaco gesammelt hat, wären wir nicht hier. Letzten Endes haben sie die neuen Investoren vom Potential des Teams überzeugt", sagte er gegenüber Autohebdo.

"Ich denke praktisch jeden Tag an Jules. Ich denke an Jules und ich sage mir, dass er mit uns in Melbourne hätte sein müssen, um unsere Freude, da zu sein, teilen zu können." Auch wenn es Manor letztlich nicht gelang, seine Boliden auf die Strecke zu schicken, habe das Team seinen Kampf gewonnen. "Ich wünsche mir, dass Jules seinen auch gewinnt...", sagte Booth über den seit seinem Unfall in Japan im Koma liegenden Piloten.

Bianchis Vater Philippe habe ihm im Krankenhaus in Nizza gesagt, dass das Team weitermachen müsse - koste es, was es wolle. "Er wusste von unseren großen Schwierigkeiten, aber er dachte, dass wir es Jules schulden. In seinen Augen wäre ein Verschwinden so gewesen, als hätten wir ihn fallen gelassen", erläuterte Booth. "Wir sind nicht verschwunden und wir werden immer an seiner Seite sein. Hier zu sein, ist auch eine Art und Weise, Jules zu sagen, dass das Rennen nicht vorbei ist, ehe die karierte Flagge gefallen ist." Er hoffe, dass die Präsenz des Teams bei den Rennen Bianchis Eltern zumindest etwas helfe.

"Ich werde nicht sagen, dass Jules für uns eine Quelle der Inspiration ist, denn in der Tat ist er das immer gewesen und wird es bleiben", sagte Booth. "Sein Kampf ist heute der unsrige, sowie der unsrige seiner sein wird." Das Schicksal des Teams sei mit dem Bianchis verbunden und werde es immer sein. "Heute haben wir als Erste die schlimmste Bewährungsprobe, vor der Manor je stand, bewältigt und ich habe keinen Zweifel, dass Jules es auch schaffen kann." Die Auferstehung des Teams habe gezeigt, dass der Glaube Berge versetzen kann.