In der vergangenen Saison fand an der Spitze der Formel 1 eine Wachablösung statt. An Stelle von Red Bull dominierte nun Mercedes und nach den ersten Trainings und dem Qualifying in Melbourne zu urteilen, wird es wohl erst einmal so weitergehen. Red Bull Motorsportberater Dr. Helmut Marko treiben die Aussichten zur Weißglut. "Die Überlegenheit von Mercedes ist noch stärker geworden. Das heißt, es wird eine relativ fade Saison werden", erklärte er desillusioniert gegenüber der Sport Bild.

"Als wir vorne waren, haben wir drei, viermal im Jahr Flügel ändern müssen, die zu flexibel waren, und, und und... Aber gut, dann werden die Einschaltquoten und das Interesse eben weiter runtergehen", wetterte er. "Niki [Lauda] wird ein schönes Jahr haben und versuchen, das, was Mercedes da vorne einsam aufführt, irgendwie schönzureden."

Angesichts der Probleme, die Red Bull mit Motorenpartner Renault hat, wundert es nicht, dass Markos Lösung sich vor allem auf neue Triebwerke bezieht. "Wir haben eine Motorformel, die so kompliziert ist, dass man keine Renndistanz mit Vollgas durchfahren kann, weil der Benzinverbrauch oder Motor das nicht aushalten. Wir brauchen wieder wie in den guten alten Zeiten ein Triebwerk mit 1000 PS, das man bis zum Maximum beanspruchen kann. Und wer damit der Beste ist, sollte gewinnen", forderte er.

Der Sieg darf seiner Ansicht nach nicht nur über die Ingenieurskunst gehen. "Wir brauchen wieder attraktives Racing und keine Formel, in der sich die Ingenieure mit Unsummen von Geld ihre eigene Welt schaffen."

Angesprochen auf Markos Aussagen konnte Lauda den Wirbel um die Mercedes-Dominanz nicht verstehen. "Wir fahren hier Autorennen. Alle haben die gleichen Möglichkeiten. Wenn Marcel Hirscher beim Skifahren allen anderen mit drei Sekunden um die Ohren fährt, werden auch nicht solche blöden Fragen gestellt", hielt er entgegen.