Ferrari gilt als Mythosmarke in der Formel 1. Das Ziel eines jeden Piloten ist es, einmal in seiner Karriere für die Scuderia zu fahren. Mit 16 Konstrukteurs- und 15 Fahrertiteln ist Ferrari der erfolgreichste Rennstall der Geschichte, doch in den letzten Jahren bröckelte das Image zusehends.

Unter Todt war Ferraris Macht am Höhepunkt, Foto: Sutton
Unter Todt war Ferraris Macht am Höhepunkt, Foto: Sutton

Der letzte Weltmeisterschaftsgewinn datiert aus der Saison 2008, seither gab es nur noch sporadisch Anlass zum Feiern. Im Vorjahr blieb Ferrari sogar ganz ohne Rennsieg und fuhr der Konkurrenz weit hinterher, was in Maranello die Alarmglocken schrillen ließ und für ein gehöriges Köpferollen sorgte.

Doch nicht nur auf sportlicher Ebene gab es zuletzt Rückschläge zu verzeichnen, sondern es lässt sich auch der Eindruck gewinnen, dass Ferrari nicht mehr über jene politische Macht verfügt, wie einst unter der Ägide von Ross Brawn und Jean Todt, dem nunmehrigen FIA-Präsidenten.

Politisches Gewicht bewahren

Davon will Neo-Teamchef Mauizio Arrivabene, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, den Traditionsrennstall wieder an die Spitze der Formel 1 zu führen, allerdings nichts wissen. Er sieht Ferrari weiterhin in einer ganz zentralen Rolle.

Jetzt gibt Arrivabene die Richtung vor, Foto: Sutton
Jetzt gibt Arrivabene die Richtung vor, Foto: Sutton

"Ich würde gerne wissen, wie viele Leute ohne Ferrari an die Strecke kommen würden. Das ist Teil der politischen Rolle", erklärte der Italiener im Rahmen des Australien GP. "Unser Präsident, Sergio Marchionne, arbeitet sehr hart und mit viel Einsatz daran, nicht die Position wiederzugewinnen, sondern zumindest das politische Gewicht von Ferrari zu bewahren."

Arrivabene sieht Marchionne, der im vergangenen Herbst den langjährigen Präsidenten Luca di Montezemolo ablöste, durchaus als Vorbild für sich selbst. "Ich folge ihm zu 100% und lerne von ihm, weil seine strategische Sichtweise und seine Erfahrung sehr wichtig für das Team und das Unternehmen sind", fand er anerkennende Worte für seinen Vorgesetzten.