Es ist eine der wenigen offenen Baustellen bei Mercedes kurz vor dem Start in die neue Saison: Lewis Hamiltons auslaufender Vertrag. Seit vielen Wochen predigt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, dass die Zeichen auf Verlängerung stehen. Es gebe aber keinen Grund, vorschnelle Entscheidungen zu treffen. Überhaupt gehe es nur noch um Details. Fakt ist aber auch: Bislang ist noch nichts unterschrieben. Möglicherweise könnte es jetzt aber schnell gehen.

"Das ist ein wichtiges Thema", sagte Wolff in Melbourne. "Wir haben uns keine Deadlines gesetzt, weil die dich nur unter Druck setzen. Unsere Gespräche sind positiv, es geht um Details. Unser Ziel ist es, das so schnell wie möglich zu schaffen. Es sind laufende Gespräche. Hoffentlich haben wir bald Neuigkeiten."

Wolff und Hamilton befinden sich in Gesprächen, Foto: Mercedes AMG
Wolff und Hamilton befinden sich in Gesprächen, Foto: Mercedes AMG

Gute Argumente

Zwar gab es zuletzt Gerüchte, dass Ferrari am Briten baggert. Unklar ist aber, aus welcher Richtung diese Spekulationen mit welcher Intention gestreut wurden. Vieles deutet darauf hin, dass Hamilton seinen Vertrag bei Mercedes verlängert. Schließlich weiß der amtierende Weltmeister - der sich seit einiger Zeit wieder selbst managt - dass er bei den Silberpfeilen das beste Auto im Feld bekommt und in den oberen Etagen einige Befürworter hat.

"Ich hoffe es", sagte Hamilton am Donnerstag auf die Frage, ob er in Kürze den neuen Vertrag unterzeichnen werde. Und weiter: "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es läuft gut. Es ist noch nichts unterschrieben." Beiden Parteien dürfte daran gelegen sein, eine schnelle Lösung zu finden. Je länger sich die Angelegenheit hinzieht, desto mehr Unruhe könnte innerhalb des Teams aufkommen - das braucht weder Hamilton noch Mercedes.

Anzunehmen ist aber auch, dass Hamilton bei den Verhandlungen nicht unbedingt tiefstapelt. Mit dem Titel im Gepäck hat er gute Argumente auf seiner Seite, einen Top-Vertrag zu erhalten. Im Alter von 30 Jahren muss er sich jetzt genau überlegen, wie und wo er seine Zukunft in der Formel 1 sieht - allzu viele Verträge wird er in der F1 vermutlich nicht mehr abschließen.

Hamilton und Verstappen trennen 13 Jahre, Foto: Sutton
Hamilton und Verstappen trennen 13 Jahre, Foto: Sutton

Jesus! Verdammt noch mal!

Dass Hamilton nicht mehr zu den jüngsten Fahrern in der Startaufstellung gehört, wurde ihm während der FIA-Pressekonferenz vor Augen geführt - und zwar in Form von Max Verstappen, der in der hinteren Reihe Platz nahm. "Mir ist gerade erst klar geworden, dass ich hier zum ersten Mal der älteste Fahrer bin", sagte Hamilton plötzlich mit Blick auf seine Pressekonferenz-Kollegen Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Valtteri Bottas, Kevin Magnussen und eben Verstappen.

Dann drehte sich Hamilton herum um 17-jährigen Niederländer, der an diesem Wochenende sein Debüt in der Formel 1 gibt: "Du bist im Jahr 1997 geboren?" Verstappens knappe Antwort: "Jep." Dann fiel es Hamilton wie Schuppen von den Augen: "Jesus! 1997 habe ich meinen ersten Vertrag bei McLaren unterschrieben. Verdammt noch mal!"