Christian Horner hatte unlängst die Power Units als eine der Kostentreiber in der Formel 1 bezeichnet. Nun hat er auch die Windkanäle als große Belastung für die Budgets der Teams ausgemacht. Horner würde so weit gehen, die Arbeit in den teuren Anlagen ganz zu verbieten. "Wenn man wirklich extrem und wirklich kontrovers sein wollte, dann sollte man den Windkanal loswerden", sagte er gegenüber Autosport. "Es ist eine teure Sache, sie zu betreiben und mit Komponenten und Teilen zu füttern. Man sollte zur Erfindungsgabe der Ingenieure zurückkehren", forderte er.

Horner schlägt vor, jedem Team den gleichen Microchip für die CFD Cluster zu geben, damit es nur noch auf den Intellekt des Teams ankommt und nicht auf Computer und Windkanäle. "Warum sollte man nicht radikal sein? Warum sollte man nicht dafür sorgen, dass alle die gleichen Verfahren haben? Wenn ich Bernie [Ecclestone] oder Jean [Todt] wäre, dann würde ich mir diese Richtung ansehen."

Horner findet diesen Weg sinnvoller als eine Budgetbegrenzung, da er glaubt, dass man nicht vorschreiben kann, wie viel Geld ein Team hat und wofür es ausgegeben wird. "Was man aber mit Regularien machen kann, ist, rückläufige Einnahmen erzeugen. Man kann ein schönes Motorhome und einen schönen Kommandostand, eine Fabrik und all das haben - und seinen Fahrern ein Vermögen zahlen. Aber wenn die Regularien so wären, dann kauft man sich dadurch nicht unbedingt einen Vorteil ein."

Auch wenn Red Bull einen eigenen Windkanal besitzt und Horner ein Verbot der Nutzung als unangenehm bezeichnet, würde er auf ihn verzichten, wenn es der richtige Weg wäre. Immerhin könne man den Windkanal vermieten. Sauber finanziere sich bereits dadurch, seinen Windkanal an Dritte zu vermieten. "Es gibt immer Mittel und Wege. [Frank] Williams hat zwei Windkanäle und sein Team nutzt nur einen davon."