Nach seinem Testunfall in Barcelona wird Fernando Alonso auf Anraten der Ärzte nicht beim Saisonauftakt in Melbourne an den Start gehen. Nach seiner Gehirnerschütterung soll er jegliches Risiko vermeiden. Auf Twitter äußerte sich der Spanier dazu. "Es ist hart, nicht in Australien dabei sein zu können. Aber ich kann die Empfehlung nachvollziehen", so Alonso. "Ein zweiter Einschlag in 21 Tagen - nein!", tweetete der zweimalige Weltmeister.

Die 21 Tage spielen bei einer solchen Verletzung eine wichtige Rolle. In verschiedenen Sportarten, zum Beispiel beim Rugby, gibt es die Vorschrift, Spieler nach einer Gehirnerschütterung mindestens 21 Tage aus dem Verkehr zu ziehen. Diese drei Wochen enden in Alonsos Fall exakt am Renntag in Melbourne.

Art des Unfalls sehr selten

Romain Grosjean äußerte sich gegenüber RMC Sport zur ungewöhnlichen Art des Unfalls. "Fast immer schlägst du bei einem Unfall in einem gewissen Winkel ein. Dieser führt dann zu den entsprechenden Schäden", sagte der Lotus-Pilot.

"Aber wenn du komplett parallel in die Wand prallst und das Auto nicht bremst, wird all die Energie, die eigentlich durch das Karbon absorbiert werden sollte, plötzlich von Fernando absorbiert", erklärte der Franzose.

Auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Patrick Tambay kann den Ratschlag der Ärzte nachvollziehen. "Es ist eine weise Empfehlung", so der Franzose. "Ärzte tendieren dazu, sich selbst ebenso zu schützen. Denn sollte ein weiterer Unfall passieren, tragen sie möglicherweise die Verantwortung für die Folgen."

Tambay sieht für Alonso auch keinen großen Rückschlag. Im Gegenteil: "Nach all dem, was wir aus technischer und sportlicher Sicht bisher gesehen haben, ist es für Alonso wirklich kein großer Verlust, erst vollständig gesund zu werden und topfit zurückzukommen", spielt Tambay auf die misslungenen Testfahrten von McLaren-Honda an.

Ersetzt wird Alonso in Australien durch Kevin Magnussen. Der Däne äußerte sich - wie Alonso auch - auf Twitter. "Die Umstände sind natürlich schade. Aber trotzdem bin ich sehr aufgeregt, in Melbourne zu fahren. Ich kann es kaum erwarten!" Alonso antwortete ihm: "Viel Glück beim Rennen, mein Freund."