An den letzten beiden Testtagen in Barcelona vor dem Saisonstart übernimmt Daniel Ricciardo die Testarbeit für Red Bull. Der Australier drehte am Samstag 128 Runden, landete mit seiner Bestzeit von 1:26:742 Minuten allerdings nur auf dem letzten Platz. Dieser Tatsache maß er allerdings keine große Bedeutung bei. "Ich denke, die meisten anderen waren auf weich oder superweich unterwegs, haben also Performance-Runs gemacht", relativierte er. "Wir sind heute auf keinen dieser beiden Reifen gegangen. Wir versuchen, uns im Moment auf uns selbst zu konzentrieren."

In puncto Zuverlässigkeit sehe es bereits gut aus und es gelte nur noch, einige Dinge zu verfeinern. Daher antwortete Ricciardo auf die Frage, ob er sich selbstbewusst fühle mit einem klaren 'ja'. Bei einigen Longruns über zwölf bis 15 Runden hätten seine Rundenzeiten nur um etwa eine Sekunde geschwankt, was ziemlich gut sei. "Es gibt definitiv Positives, das wir von heute mitnehmen können." Es sehe so aus, als sei das Team auf Runs mit viel Benzin an Bord zufriedener und da, wo es sein will. Wie es im Vergleich zur Konkurrenz aussieht, könne man allerdings erst in Melbourne einschätzen.

"Es ist klar, dass Mercedes stark ist, aber beim Rest gibt es noch Fragezeichen", sagte Ricciardo. "Ich denke, wir sind in der nächsten Gruppe mit Williams und Ferrari. Wir werden sehen, wie es in Melbourne ist. Jetzt beenden wir erst einmal die Testfahrten und dann fahren wir zum Rennen." Er plane jedoch eine großartige Saison, verriet der Red Bull-Pilot. "Wir müssen die silbernen Autos einholen. Wenn uns das gelingt, dann sehen wir ziemlich gut aus."

In Barcelona gut, in Melbourne besser

Guillaume Rocquelin sprach von einem normalen Programm für ein Rennwochenende. "Wir werden morgen wie geplant mit dem Programm weitermachen, aber weil wir heute viel erledigen konnten, verschafft uns das etwas mehr Flexibilität, da wir uns ein paar mehr Auszeiten erlauben können", sagte der leitende Renningenieur.

Neue Teile sind für den letzten Testtag laut Ricciardo kaum geplant, für Melbourne werde es jedoch welche geben, auch wenn der Saisonauftakt bereits vor der Tür steht. "Zwei Wochen sind in der Formel 1 eine lange Zeit - viel Zeit, um noch ein paar Teile zu entwickeln und sie nach Melbourne zu bringen", gab Ricciardo zu bedenken. "Was wir hier beim Test haben, ist gut, aber was wir in Australien haben werden, wird besser sein."

Einige neue Teile, die sich am dritten Testtag am Auto befanden, seien bereits ein Schritt in die richtige Richtung gewesen. "Wir fangen an, ein paar Fehler aus der vergangenen Saison auszumerzen", erklärte Ricciardo, der bei der Frage nach den Schwächen des letztjährigen Autos erst einmal lachen musste. "Ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen. Sagen wir mal, es gab ein paar Aero-Teile, die wir jetzt langsam besser verstehen. Es hat letztes Jahr etwas gedauert, ehe wir das in den Griff bekommen haben", räumte er ein. "Es sieht so aus, als hätten wir in dieser Richtung einen guten Schritt gemacht für diese Saison. In Melbourne kommen natürlich noch ein paar Teile. Drücken wir die Daumen, dass sie uns weiter in diese Richtung pushen."

Auch mit Motorenpartner Renault seien noch Zugewinne möglich. In puncto Fahrverhalten der Power Unit habe er am Samstag bereits Verbesserungen erzielen können. "Wir müssen sicherlich noch mehr machen", meinte Ricciardo. "Auch letztes Jahr hat es eine Weile gedauert, ehe wir da waren, wo wir hin wollten. Wir haben dieses Jahr an einem besseren Punkt angefangen, aber wir brauchen noch etwas Feintuning."