Drei Tage im Krankenhaus, eine Testabsage sowie ein Fragezeichen hinter dem Start in Australien - trotz allem behauptet McLaren-Boss Ron Dennis am Donnerstag, dass es Fernando Alonso gut geht. Jacques Villeneuve kann das nicht glauben. "Natürlich bin ich kein Arzt und ich habe auch nicht mit Fernando gesprochen, aber die ganze Geschichte verwirrt mich. Immerhin heißt es, dass der Einschlag nicht so hart gewesen ist, sondern einfach der Winkel schlecht war. Aber McLaren hat uns schon so viel erzählt und keiner weiß, was davon wirklich wahr ist", meinte der Kanadier.

So hatte McLaren als Ursache den böigen Wind ausgemacht - eine Theorie, die Villeneuve anzweifelt. "Wenn man die Kontrolle über das Auto verliert, ist es zumeist aus technischen Gründen oder weil man die Konzentration verloren hat. Wenn man sich am Limit bewegt, können Fehler passieren. Natürlich könnte auch der Wind schuld gewesen sein. Ich kenne es von den Indianapolis 500-Rennen, wo der Wind einem bei 260 km/h durchaus Probleme bereiten kann. Aber soviel ich weiß, ist Alonso sehr langsam unterwegs gewesen", sagte Villeneuve.

Alonsos Unfall sorgt weiter für Spekulationen, Foto: Sutton
Alonsos Unfall sorgt weiter für Spekulationen, Foto: Sutton

Spekulationen, wonach Alonso einen Stromschlag bekommen hat, wurden von McLaren vehement dementiert. Villeneuve tut sich schwer, zu beurteilen, ob ein Stromschlag möglich wäre. Generell ist er aber kein Freund der neuen Power Units. "Ich mag diese Power Units nicht genauso wie die Tatsache, dass die Fahrer auf ein Signal warten müssen ehe sie aus dem Auto aussteigen dürfen, um einen elektronischen Schlag zu verhindern bzw. dass die Crewmitglieder diese blöden Handschuhe tragen müsssen. Ich habe nichts gegen Fortschritt, aber diese Power Units tragen nichts zur Show bei, sondern sind nur ein unnötiges Risiko", kritisierte der Ex-F1-Pilot.

Egal, was der Grund für Alonsos Unfall war, so findet Villeneuve, dass der Spanier sich erst wieder ins Auto setzen sollte, wenn er 100-prozentig fit ist. "Der Kopf ist nicht ein Arm oder ein Bein. Ein zweiter Schlag auf den Kopf könnte fatale Folgen haben, trotzdem wette ich, dass Alonso in Australien am Start stehen wird. Als Rennfahrer will man immer fahren", weiß der 33-Jährige aus eigener Erfahrung. 1999 flog er in Spa-Francorchamps spektakulär ab und saß 20 Minuten später wieder im Auto. "Ich musste aber nach einer Runde stoppen, weil ich nur noch Sternchen gesehen habe", erinnerte sich Villeneuve.