Romain Grosjean beendete den ersten Barcelona-Testtag mit 75 Runden, einer persönlichen Bestzeit von 1:26.177 Minuten und einem breiten Grinsen. Zwar reichte es für den Lotus-Piloten nur zu Rang fünf, die Fortschritte im Vergleich zur vergangenen Sonntag waren aber deutlich. "Wir haben ein bisschen an der mechanischen Balance gearbeitet, daran wie das Auto reagiert, am Kurvenausgang und der Höchstgeschwindigkeit", erklärte Grosjean auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Alles kommt jetzt besser zusammen. Genau das will man von einem Auto."

Der Donnerstag stand im Zeichen von Setuparbeiten. Dabei wurden Erkenntnisse vom vergangenen Sonntag angewandt. Auch ein paar neue Teile waren am Lotus E23 zu finden, es sollen aber noch weitere kommen. "Wir arbeiten so hart wir können in der Entwicklung, um alle Teile auf die letzte Minute noch zu bekommen, aber sie arbeiten gut - hoffentlich", fuhr Grosjean fort.

Romain Grosjean hofft auf Verbesserungen am Heck des E23, Foto: Sutton
Romain Grosjean hofft auf Verbesserungen am Heck des E23, Foto: Sutton

Zuverlässigkeit ist Trumpf

Ein Fortschritt ist für den Franzosen aber jetzt schon eklatant. An lediglich einem Tag spulte er mehr Runden ab als 2014 das gesamte Team während zwei Testphasen. "Wir wussten letztes Jahr schon sehr früh, dass etwas am Auto nicht passt", erinnerte sich der Lotus-Pilot. "Wir konnten nur nicht herausfinden, was es exakt war. Aber das Gefühl war einfach nicht gut." Nun sei das Gefühl jedes Mal gut, wenn das Team Änderungen am Auto vornehmen würde. "Ich bekomme vom Auto, was ich erwarte. Das erlaubt es, ein Setup aufzubauen und anständig zu fahren."

Einen anderen Vergleich wollte der Franzose hingegen nicht ziehen: zwischen der Mercedes-Power-Unit und dem Vorgänger aus dem Hause Renault. "Es wäre unfair, den Start des letzten Jahres mit dem von diesem Jahr zu vergleichen. Es liegt ein Jahr Erfahrung dazwischen", erklärte er und fügte in Richtung Mercedes hinzu: "Wahrscheinlich ist es immer noch die beste Power Unit des Feldes, aber ich werde sie nicht vergleichen."

Der Unterschied der beiden Fabrikate wird aber spätestens beim Blick auf die Top-Speed deutlich. War Lotus im Jahr 2014 noch das Schlusslicht, zählt der Bolide nun zu den schnellsten Autos auf der Geraden. Eine Verbesserung, die zunächst aber nur in Zahlen sichtbar wird. "Ich merke es nicht wirklich", gab Grosjean auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com ehrlich zu. "Vielleicht in den Rennen, wenn wir mit anderen kämpfen. Aber wenn man über 320 oder 330 km/h spricht, ist der Unterschied im Cockpit recht gering."

Romain Grosjean glaubt an den E23, Foto: Sutton
Romain Grosjean glaubt an den E23, Foto: Sutton

Das Heck im Visier

Am Samstag wird Grosjean zum letzten Mal vor dem Saisonstart in Melbourne ins Auto steigen. Bisher kann der Franzose durch die verspätete Anreise von Lotus nach Jerez und dem Einsatz von Testpilot Jolyon Palmer lediglich auf drei Testtage zurückblicken - ein kleiner Wermutstropfen. "Wenn ich mehr Tage bekommen hätte, dann hätte ich sie gerne genommen. Aber so ist es nun einmal", schilderte Grosjean.

Am finalen Testtag ist das Programm nun klar. "Wenn wir das Heck verbessern, gibt uns das mehr Traktion, generell mehr Stabilität und damit auch Rundenzeit", führte er aus. Zudem hofft er, noch ein besseres Verständnis für die neuen Pirelli-Reifen zu entwickeln. Aktuell war der Franzose noch auf keinem Run mit dem harten Reifen unterwegs.