Auch in diesem Jahr halten sich die kleinen Teams mit liquiden Fahrern über Wasser, um ihr Fortbestehen in der Formel 1 sicherzustellen. Vor der neuen Saison überraschte allerdings Ferrari mit der Verpflichtung von Esteban Gutierrez als offizieller Test- und Ersatzpilot. "Ich habe viel Kritik über die Verpflichtung von Esteban gehört und gelesen. Zum Beispiel, dass er den Job nur wegen seines großen Budgets von America Movil habe, aber das ist nicht die Wahrheit", stellte sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene vor seinen Schützling.

Der Youngster, der bei 38 Grand-Prix-Starts lediglich sechs Punkte einfahren konnte, erhält neben dem mexikanischen Milliardär Carlos Slim auch finanzielle Unterstützung von namhaften mittelamerikanischen Mobilfunk-Firmen - geführt von Carlos Slim. Da Arrivabene selbst mit Slim befreundet sei, hätte das keinen Einfluss auf die Fahrerentscheidung gehabt. "Ich habe ihn angerufen und wir haben uns geeinigt", erklärte Arrivabene, der glaubt, dass Gutierrez bei seinem F1-Einstieg im Jahr 2013 noch nicht bereit gewesen sei.

War Sauber für Gutierrez das falsche Team?, Foto: Sutton
War Sauber für Gutierrez das falsche Team?, Foto: Sutton

Sauber der falsche Partner

"Esteban kam zu früh in die Formel 1. Ich möchte nicht respektlos sein, aber er kam zu einem Team, das sehr viele Probleme hatte. Sauber war nicht der richtige Ort für ihn", stichelte Arrivabene gegen Ferraris Kundenteam. Um die Leistung des Mexikaners beurteilen zu können, müsse man diese beiden Aspekte beachten, bricht Arrivabene eine Lanze für seinen Ersatzfahrer.

Zudem habe man den jungen Mann verpflichtet, da er den Ferrari-Motor aus seiner Zeit bei Sauber bereits bestens kennt. Neben seiner täglichen Arbeit in Maranello war Gutierrez auch beim Filmtag auf der Strecke in Catalunya dabei. "Das ist der richtige Weg, um einen jungen Piloten an die Formel 1 zu gewöhnen", betonte Arrivabene.