Die ersten Testphase in Barcelona ging mit einer Bestzeit von Romain Grosjean im Lotus zu Ende. Die Augen waren aber ab dem Mittag auf McLaren gerichtet. Fernando Alonso musste nach einem Unfall ins Krankenhaus geflogen werden, blieb aber laut dem Team unverletzt. Die Mittagspause wurde nach diesem Zwischenfall vorzeitig eingeleitet und der Nachmittagsbetrieb mit 15 Minuten Verzögerung wieder aufgenommen. Das Wetter präsentierte sich am letzten Tag durchweg sonnig mit bis zu 15 Grad. Der Asphalt erreichte Temperaturen von rund 25 Grad. Der am Vormittag stark aufgefrischte Wind ließ am Nachmittag wieder nach.

Alonso nach Unfall ins Krankenhaus: Um 12:35 wurden nach einem Unfall von Fernando Alonso die roten Flaggen geschwenkt. Der McLaren-Pilot verlor ausgangs Kurve drei aus noch unbekannten Gründen die Kontrolle über seinen Wagen und streifte die Mauern an der Innenseite der Strecke.

Während der McLaren außer einem abgebrochenen Frontflügel keine großen Beschädigungen aufwies, wurde Alonso sofort ins Medical Center verbracht. Von dort aus wurde der Spanier mit einem Helikopter zu weiteren Checks ins Krankenhaus geflogen. Dort unterzog sich Alonso eine Computertomographie, die ergab, dass er bei dem Unfall unverletzt geblieben war. Für dem Nachmittag war ursprünglich der Einsatz seines Teamkollegen Jenson Button geplant gewesen, nach Alonsos Unfall beendete McLaren den finalen Testtag aber vorzeitig.

Fernando Alonso verlor ausgangs Kurve drei aus noch unbekannten Gründen die Kontrolle über seinen Wagen, Foto: Sutton
Fernando Alonso verlor ausgangs Kurve drei aus noch unbekannten Gründen die Kontrolle über seinen Wagen, Foto: Sutton

Die Zeiten: Der finale Tag der Barcelona-Testfahrten hielt einen munteren Wechsel an der Spitze der Tabelle bereit. Zu Beginn setzten Nico Rosberg im Mercedes, Ferrari-Pilot Sebastian Vettel und Williams-Mann Valtteri Bottas mit Medium-Reifen die Bestzeiten. Später legten Carlos Sainz im Toro Rosso, Daniil Kvyat im Red Bull sowie Vettel auf weichen Reifen nochmals nach.

Die absolute Bestzeit des Tages ging aber erneut an einen Lotus. Romain Grosjean kam am Sonntag erstmals zum Einsatz und schnappte sich auf weichen Reifen eineinhalb Stunden vor Testende die Spitze. Diese Zeit konnte der Franzose nur selbst nochmals unterbieten. Auf superweichen Reifen fuhr er 15 Minuten später eine 1:24.067 Minuten. Die schnellste Zeit des Tages und gleichzeitig der gesamten Testwoche in Barcelona.

Sebastian Vettel wurde Siebter, Foto: Ferrari
Sebastian Vettel wurde Siebter, Foto: Ferrari

Hinter Grosjean landete Mercedes-Pilot Nico Rosberg mit 0,254 Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang. Seine Bestzeit von 1:24.321 Minuten fuhr der Deutsche auf den Medium-Reifen. Daniil Kvyat fehlten im Red Bull knapp neun Zehntel zur Bestzeit. Nur 0,015 Sekunden hinter dem Russen fuhr Felipe Nasr im Sauber auf den vierten Rang. Dahinter folgten Valtteri Bottas im Williams, Carlos Sainz im Toro Rosso sowie Sebastian Vettel. Dem Ferrari-Piloten fehlten auf Rang sieben 2,245 Sekunden zur Bestzeit. Nico Hülkenberg wurde Achter. Fernando Alonso kam bis zu seinem Unfall auf 20 Runden - die beste in 1:27.956 Minuten.

Kilometerkönig Mercedes: Am finalen Testtag untermauerte Mercedes nochmals seine Vormachtstellung in der Kilometerwertung. Nico Rosberg fuhr 131 Runden und blieb damit knapp vor Williams. Vallteri Bottas spulte am Sonntag 129 Runden ab. Platz drei belegte Lotus mit 111 Runden durch Romain Grosjean vor Red Bull mit 104 Runden von Daniil Kvyat. Deutlich abgeschlagen am Tabellenende landeten Force India mit 36 sowie McLaren mit 20 Runden.


Die Zwischenfälle: 24 Minuten nach dem Start des vierten Testtages in Barcelona wurde erstmals die rote Flagge geschwenkt. Grund war ein Dreher von Nico Rosberg im Mercedes. Der Deutsche hatte sich wie am Vortag Sebastian Vettel in Kurve fünf von der Strecke gedreht, weil er auf kalter Strecke zu kalte Reifen hatte. Nach 13 Minuten wurde wieder grün geschwenkt. Rosbergs Mercedes blieb bei seinem Ausrutscher unbeschädigt und der Deutsche ging bereits eine halbe Stunde später wieder auf die Strecke.

Nach Alonsos Unfall, der die Mittagspause verfrüht einleitete, war am Nachmittag Nico Hülkenberg der dritte Pilot, der für eine Unterbrechung sorgte. Der Force-India-Fahrer war gerade am Beginn eines Longruns, als sein rauchender Bolide zwischen den Kurven eins und zwei stehenblieb. Grund war ein Problem mit der Power Unit. Während die Strecke nach 15 Minuten wieder freigegeben war, hieß dieser Defekt für Force India das vorzeitige Ende der Testfahrten. Das Problem an der Power Unit soll nun in der Fabrik untersucht werden.

Nico Rosbergs Mercedes wurde auf dem Abschlepper zurück zur Box gebracht, Foto: Sutton
Nico Rosbergs Mercedes wurde auf dem Abschlepper zurück zur Box gebracht, Foto: Sutton

Nur rund 20 Minuten später folgte die vierte rote Flagge des Tages. Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz drehte sich in Kurve drei ins Kiesbett und beschädigte seinen Boliden. Dieser konnte aber binnen weniger Minuten abtransportiert werden. Doch kaum hatten die Streckenposten grün geschwenkt, folgte die fünfte Unterbrechung - nur drei Minuten später. Diesmal war es Valtteri Bottas, der seinen Williams mit technischen Problemen abstellte. Nach elf Minuten war die Strecke wieder freigegeben und Bottas selbst fuhr nur rund 15 Minuten später selbst wieder hinaus.

Lediglich neun Minuten vor dem Ende der Testfahrten sorgte Felipe Nasr für die sechste und letzte Rot-Phase des Tages. Der Sauber-Pilot stellte seinen Boliden in Kurve sechs ab. Bereits am Vormittag kämpfte die Schweizer Mannschaft mit Problemen, weshalb Nasr den Boliden an der Boxenausfahrt abstellen musste. Durch eine lange Untersuchung kam der Brasilianer nur auf 72 Runden. Die Session wurde eine Minute vor 18:00 Uhr wieder freigegeben, Fahrbetrieb war zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr möglich.

Die Schlüsselpunkte des vierten Testtages in Barcelona

  • Fernando Alonso übersteht Unfall offenbar unverletzt
  • McLaren-Unfall-Ursache bisher unbekannt
  • McLaren bricht finalen Testtag vorzeitig ab
  • Romain Grosjean setzt die Bestzeit für Lotus
  • Force India muss Tag nach Power-Unit-Problem vorzeitig beenden
  • Sechs rote Flaggen am vierten Tag in Barcelona
  • Nico Rosberg sorgt nach 20 Minuten mit einem Dreher für erste Unterbrechung