Felipe Massa war am zweiten Testtag in Barcelona drittschnellster Pilot hinter Daniel Ricciardo und Kimi Räikkönen. Auf die Spitze fehlte ihm nur die Winzigkeit von 0,098 Sekunden. Dennoch waren für den Brasilianer die meisten Dinge nur 'okay'. Von Euphorie war demnach noch keine Spur.

Positiv vermerkte er, dass Williams das komplette geplante Programm abspulen konnte. "Wir haben am Setup gearbeitet, um das Auto besser zu verstehen. Es war positiv. Außerdem haben wir ein paar Longruns absolviert und mit vielen verschiedenen Reifentypen gearbeitet", erklärte er.

Der FW37 sei im Vergleich zu den ersten Testfahrten in Jerez etwas besser gewesen, was nicht darauf zurückzuführen sei, dass ihm die Strecke mehr liegt. "Wir hatten keine neuen Teile hier im Vergleich zu Jerez. Es ging also nur darum, am Auto zu arbeiten, das Setup zu verbessern, aber nicht so sehr um neue Teile", verriet Massa außerdem auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Vergleiche zur Konkurrenz wollte Massa aufgrund des bekannten Testdilemmas - wer fährt mit wie viel Benzin an Bord - nicht anstellen. "Wir hatten ein paar gute Runden. Wir befinden uns auf einem guten Weg", meinte er. "Ich denke, das Auto zeigt gutes Potential, daher bin ich glücklich."

Im Vergleich zum vergangenen Jahr stellte er fest, dass das Auto am Heck stabiler und die Traktion besser ist, was seiner Ansicht nach dabei helfen sollte, einige Probleme aus dem vergangenen Jahr auszumerzen. "Wir müssen uns noch verbessern, denn wir sind noch nicht auf dem perfekten Level. Aber es ist etwas besser", fasste er zusammen.

Williams arbeite außerdem noch am Motor, um beim Saisonstart in Australien das Optimum herausholen zu können. "Wir verwenden noch nicht alles zu 100 Prozent", verriet Massa. "Es ist eine Entwicklung. Ich hoffe, dass für das erste Rennen alles okay sein wird." Was Williams trotz Longruns noch fehlt, ist eine Rennsimulation. Erst dann, so Massa, könne man den Leistungsstand im Vergleich zur Konkurrenz besser einschätzen.

Massa zur Wolff/Nasr-Kollision: Kann passieren

Eine Rennsituation wurde am Donnerstag bereits ungeplant simuliert, nämlich die einer Kollision zweier Konkurrenten. Massas Teamkollegin Susie Wolff stieß mit Sauber-Pilot Felipe Nasr zusammen, der bis vor kurzem selbst noch zum Kader von Williams gehörte. Massa bestätigte auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com, dass er das Amateurvideo, das den Unfall zeigt, gesehen hat. Ein Urteil zum Unfallhergang wollte er allerdings nicht abgeben.

Der Crash zwischen Wolff und Nasr sorgte am Donnerstag für Wirbel., Foto: Sutton
Der Crash zwischen Wolff und Nasr sorgte am Donnerstag für Wirbel., Foto: Sutton

"Das kann passieren. Es war vielleicht ein Missverständnis von beiden Fahrern", drückte er sich vorsichtig aus. "Es ist natürlich nicht schön, diese Art von Unfall zu sehen. Vielleicht hat Susie etwas anderes gedacht als Felipe und dann haben sie sich einfach getroffen." Immerhin hätten beide Teams die Testarbeit wieder aufnehmen können.

Am Samstag, dem dritten Testtag in Barcelona, wird Massa am Vormittag im Cockpit des FW37 sitzen, während Valtteri Bottas am Nachmittag das Steuer übernehmen wird. "Wir sollten uns mehr auf die Boxenstopps konzentrieren", gab Massa als Losung aus. Angesichts der Probleme in der vergangenen Saison ein nachvollziehbarer Plan.