Nach dem unerwarteten Einsatz am Donnerstag konnte Sergio Perez am Freitag ein geplantes Programm absolvieren. Da Force India noch mit dem VJM07 aus dem Vorjahr vorlieb nehmen musste, standen intensive Reifentests auf dem Programm. Perez war der einzige Fahrer, der den Supersoft einsetzte, mit dem er auf 1:24.702 Minuten kam und sich die viertbeste Zeit sicherte. Mit 121 Runden war er der zweitfleißigste Mann des Tages hinter Daniel Ricciardo; da Mercedes beide Stammfahrer einsetzte, liegt Force India bei den Teams in dieser Wertung hingegen auf Rang drei.

Perez testete alle Mischungen bis aufs Äußerste und konnte die richtigen Schlüsse ziehen: "Es war wirklich positiv und wir konnten gute Vergleiche zwischen den Reifentypen anstellen", gab der Mexikaner zufrieden zu Protokoll. Durch den Einsatz auf demselben Auto wie im letzten Jahr habe er detailliert herausfinden können, wie sich die neuen Reifen im Vergleich zu den alten verhalten. "Wir haben einige Setup-Veränderungen vorgenommen, um die verschiedenen Mischungen zu verstehen."

Rosberg erklärt Vorteile der neuen Reifen

Die Supersofts brachten Perez die viertbeste Zeit ein, Foto: Sutton
Die Supersofts brachten Perez die viertbeste Zeit ein, Foto: Sutton

Was genau er verstanden hat, ließ Perez offen. Nico Rosberg hatte sich aber bereits zu den neuen Reifen geäußert: "Sie sind ähnlich zu den letztjährigen, nur verhalten sie sich normaler. Letztes Jahr sind die Reifen in einer schnellen Kurve gerne überhitzt und man hatte keinen Grip mehr. Das ist jetzt besser." Der Trend könnte daher in Richtung weniger Stopps gehen, aber das würde stark von den verwendeten Reifenmischungen abhängen, fügte der Vizeweltmeister hinzu. Er verteidigte den Showreifen: "Wir wissen ja, dass die Rennen am spannendsten sind, wenn wir hohen Verschleiß haben. Das brauchen wir schon; wir sollten immer beachten, dass Reifenwechsel gut für die Show sind."

Sergio Perez freut sich jetzt bereits auf sein "neues Baby", schließlich ist er an den verbleibenden Tagen nicht mehr eingeplant. Am Samstag übernimmt Pascal Wehrlein den Boliden, am Sonntag wird Nico Hülkenberg erstmals im Fahrzeug sitzen. Der VJM08 wird für den zweiten Barcelona-Test kommende Woche erwartet. "Hoffentlich können wir mit dem neuen Auto dann ordentlich Kilometer abspulen", blickte er nach vorn. "Wir wissen noch nicht, wie sich das neue Auto präsentieren wird. Es könnte ganz ohne Probleme laufen oder schon nach sechs oder sieben Runden Geist aufgeben. Man kann es nicht sagen, bleiben wir positiv."

Die zweite große Aufgabe war, die Arbeit mit seinem neuen Renningenieur Tim Wright zu intensivieren. "Auf persönlicher Seite waren diese Testtage sehr wertvoll. Wir haben gute Fortschritte in der Zusammenarbeit erzielt und ich freue mich bereits auf weitere Arbeit im Simulator kommende Woche." Chef-Renningenieur Tom McCullogh zog ebenfalls ein positives Fazit: "Die Daten, die wir heute gesammelt haben, werden für die ersten Rennen und den Test nächste Woche sehr wertvoll sein."