Der Name Danica Patrick fiel immer mal wieder auch im Zusammenhang mit der Formel 1, in der es in den vergangenen Jahren keiner Frau gelang, ein Stammcockpit zu ergattern. "Viele, viele Menschen haben immer darüber gesprochen, dass ich eines Tages in die Formel 1 wechseln werde", erinnert sich Patrick. "Nur: Mit mir hat nie jemand darüber geredet. Das ist auch okay, ich hätte ohnehin abgesagt."

Das liege weniger daran, dass es sie nicht interessiert hätte, einmal in einem Formel-1-Auto zu sitzen, erklärt sie gegenüber der Welt. "Aber um dauerhaft mitfahren zu können, hätte ich die USA verlassen müssen, und das kam für mich nicht infrage. Ich habe immer geliebt, was ich mache", sagt sie. "Außerdem gehe ich solche Dinge nur an, wenn ich auch eine Chance habe zu gewinnen. Und das wäre als Quereinsteiger in der Formel 1 verdammt schwierig geworden. Nein, ich habe es nicht bereut."

Als Zuschauerin war Patrick, für die an diesem Wochenende mit den Daytona 500 die NASCAR-Saison beginnt, sowohl in Silverstone als auch in Texas bei der Formel 1 zu Gast. "Ich mag die Formel 1 sehr, aber es ist ein völlig anderes Erlebnis als ein Nascar-Rennen", meint sie. "Es fängt schon damit an, dass überall auf der Welt Formel-1-Rennen stattfinden. Das ist einerseits schön, weil damit viele Fans die Möglichkeit haben, an die Strecke zu kommen. Andererseits ist es schwer, eine wirkliche Verbindung zu den Piloten aufzubauen, wenn sie heute in Europa und nächste Woche schon in Asien unterwegs sind. Da haben wir es leichter. Wir fahren nur in Amerika."

Doch nicht nur die räumliche Nähe zu den Fans unterscheidet NASCAR von der Formel 1. Auch die Technik ist näher an dem dran, was der Fan kennt, meint Patrick. "Wenn ich mir einen Formel-1-Rennwagen vorstelle, denke ich an all die Flügel und Abweiser und Spoiler, die einem sofort ins Auge fallen. Das sieht wirklich futuristisch aus. Ein bisschen wie eine Rakete oder ein Raumschiff", findet sie. "Verglichen damit ist mein Chevrolet, nun ja, ein Stock Car, also ein sehr solides Rennauto. Am Ende geht es darum, wie die Autos präsentiert werden."

Sie glaubt, dass sich die Zuschauer in den Autos wiedererkennen können müssen. "Natürlich nicht in Sachen Geschwindigkeit, niemand sollte im Straßenverkehr so schnell fahren wie wir. Aber die Leute müssen nachvollziehen können, was sie sich da ansehen. Da hilft es natürlich, wenn die Autos denen ähnlich sehen, die die Zuschauer bei sich zu Hause in der Garage stehen haben."