Gerhard Gribkowsky, 2012 wegen Bestechlichkeit zu achteinhalb Jahren Haft verurteilter Ex-Vorstand der BayernLB, hat 11 Millionen Euro an seinen ehemaligen Arbeitgeber gezahlt. Das berichtet das renommierte Wirtschaftsmagazin "Manager Magazin" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe. Die BayernLB äußerte sich dazu bislang nicht.

Wie jedoch Gribkowskys Anwalt dem Blatt bestätigte, habe sein Mandant mit dieser Summe eine umfangreiche Schadenswiedergutmachung geleistet. Die Bank werde zumindest teilweise dafür entschädigt, dass Gribkowsky die Formel-1-Rechte des Instituts günstig an den aktuellen Rechteinhaber CVC verkauft und dafür 38 Millionen Euro von Bernie Ecclestone kassiert habe.

Geld stammt aus Stifungsvermögen

Dennoch bleibt ein gewisser Beigeschmack. Zahlt Gribkowsky nur in der Hoffnung auf Strafmilderung, spielt deshalb den reuigen Banker? Wieso stammt das Geld aus dem Vermögen seiner Salzburger Sonnenschein-Stiftung, wie das Magazin weiter berichtet?

Immerhin hatten österreichische Stiftungs-Konstrukte in dem Bestechungsskandal eine wesentliche Rolle gespielt. Die Anklage hatte Gribkowsky vorgeworfen, Millionenbeträge im Ausland verschleiert zu haben, indem er das Geld in einer Stiftung in Österreich geparkt habe.

Ecclestone wurde nichts nachgewiesen

Ecclestone selbst konnte die Bestechung in einem eigenen Prozess im vergangen Jahr indes nicht lückenlos nachgewiesen werden. Das Verfahren wurde gegen eine Rekordauflage von 100 Millionen Dollar eingestellt. Allerdings fand sich die BayernLB nie mit der Einstellung ab. Seit Anfang des Jahres geht die Bank erneut juristisch gegen den Formel-1-Boss vor, verklagte Ecclestone erneut - diesmal auf wahnwitzige 415 Millionen Dollar.