Mercedes ist das neue Red Bull. Dominierte das britisch-österreichische Team die Formel 1 bis einschließlich 2013 nach Belieben, geben seither die Silberpfeile den Ton an. Da man im Red-Bull-Lager jedoch die Ansicht vertritt, dass Mercedes überlegener ist, als man es selbst je war, forderte Teamchef Christian Horner jüngst eine Angleichung der Motoren, um den Wettbewerb wieder spannender gestalten.

Für den ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley handelt es sich dabei allerdings um eine hanebüchene Forderung, die ihm nur ein müdes Lächeln abringt. "Sie alle haben dem zugestimmt und müssen damit leben", sagte der Brite in Anspielung auf das seit letzter Saison in Kraft befindliche Motorenreglement.

Dass die Klagen ausgerechnet von Red Bull kommen, kann der 74-Jährige erst recht nicht nachvollziehen. "Sie beschweren sich nie über Dominanz, wenn sie selbst dominieren, sondern nur, wenn es bei ihnen nicht so läuft, wie es sollte", schüttelte er im Gespräch mit den Times über das Verhalten der Teams den Kopf. "Dominanz ist die Natur des Sports - das geht zurück bis in die 1950er als Mercedes dominiert hat."

Ricciardo wurde in Melbourne von Mercedes überrundet, Foto: Sutton
Ricciardo wurde in Melbourne von Mercedes überrundet, Foto: Sutton

Zu teure Motoren

Verständnis hat Mosley hingegen für die Beschwerden der kleinen Teams über die ungerechte Verteilung der Preisgelder. "Erheblich mehr Geld zu haben ist exakt derselbe Effekt wie einen größeren Motor zu haben", hielt er fest. Allerdings sieht der Vorgänger von Jean Todt auch die Rennställe in der Pflicht, etwas am ungeliebten Status quo zu ändern.

"Die Teams haben zu viel ausgegeben und die Hersteller verlangen viel zu viel für ihre Motoren", zeigte Mosley das Dilemma auf. "Jetzt sieht es danach aus, als würde ein Team den Sport für zwei oder drei weitere Jahre dominieren und es gibt nichts, was irgendjemand dagegen tun könnte, es sei denn, alle stimmen zu." Nachsatz: "Und das wird nicht passieren."