Pro: Wehrlein gehört in die Formel 1

Mit gerade einmal 20 Jahren ist Pascal Wehrlein im besten Alter, in der Königsklasse anzudocken. Zwei Jahre fährt er bereits für Mercedes in der DTM, konnte sich vom 22. auf den 8. Gesamtrang verbessern. Am sehr selektiven Lausitzring fuhr er vergangene Saison unter schwierigen Rennbedingungen seinen ersten Sieg ein. Sein Talent erkannte auch das F1-Team von Mercedes, beförderte ihn 2014 gar zum Test- und Ersatzfahrer.

Im F1-Boliden konnte Wehrlein erstmalig in Abu Dhabi alle Kritiker Lügen strafen, als er am zweiten Testtag nach Ablauf der vergangenen Saison die überlegene Bestzeit holen konnte. Seine schnellste Runde war um fast zwei Sekunden schneller als jene von Daniel Ricciardo im Rennen erzielte Bestzeit.

Mit 96 gefahrenen Runden legte er dabei fast zwei ganze Renndistanzen zurück. Das Talent beim Mercedes-Kunden Force India zu parken, bietet sich also an. Damit bekäme der Rohdiamant den nötigen Schliff, um möglicherweise bereits 2016 die Nachfolge von Lewis Hamilton antreten zu können.

Wehrlein feierte seinen ersten DTM-Sieg am Lausitzring, Foto: Mercedes-Benz
Wehrlein feierte seinen ersten DTM-Sieg am Lausitzring, Foto: Mercedes-Benz

Contra: Ein DTM-Sieg rechtfertigt noch kein F1-Cockpit

Anders als Max Verstappen hat Pascal Wehrlein zwar schon reichlich Monoposto-Erfahrung, dennoch sollte man in der Formel 1 etwas auf die Jungspund-Bremse treten. Zumal der 20-Jährige lediglich 2011 im ADAC Formel Masters auf der obersten Stufe des Treppchens stand - dort feierte der Youngster aus Sigmaringen seinen bislang einzigen Titel im Formelsport.

Ein DTM-Sieg am Lausitzring in der vergangenen Saison katapultierte den jungen Deutschen dann in die Riege der F1-Testfahrer. Bei Mercedes durfte er erstmals Formel-1-Luft schnuppern. Trotzdem: Ein DTM-Sieg macht noch lange keinen Formel-1-Piloten.

Mercedes sollte dem jungen Deutschen noch etwas Zeit geben sich im Alltag der Königsklasse zu akklimatisieren und nicht blind dem grassierenden Jugendwahn folgen - gut Ding will Weile haben.