Aus der Diskussion um die Motoreneinfrierung ist schnell eine Debatte über spektakulärere Fahrzeuge geworden. 1000 PS ist der neue Traum, der breit diskutiert wird. Fahrer und Fans wünschen sich nichts sehnlicher, als die Formel 1 wieder etwas mehr "badass" zu machen. Williams-Cheftechniker Pat Symonds hält das für eine machbare Lösung. Jedoch ist er verwundert über den Zeitpunkt der Diskussion. 1000 PS seien kein Heilmittel, warnt er. Es gebe Wichtigeres zu tun.

Und die Probleme liegen auf der Hand: "Autos mit 1000 PS sind großartig und machen Spaß. Aber, ist das das richtige für die Formel 1 momentan?", fragt er rhetorisch angesichts der finanziellen Probleme, die sich von den Hinterbänklerteams bis ins Mittelfeld ausgedehnt haben. "Es wäre durchaus möglich, diese Art von Autos einzuführen und gar nicht mal allzu schwierig. Ich würde aber nicht sagen, dass ich im Moment von solchen Autos träume. Ich bin Realist und kein Träumer. Im Moment brauchen wir eine Business-Lösung, um nicht noch mehr Teams wegen der Kosten zu verlieren."

Seiner Meinung nach ist die Diskussion um 1000 PS zum gegenwärtigen Zeitpunkt die völlig falsche. "Ich denke, was wir 2014 mit der Einführung der Power Unit gemacht haben, war absolut richtig, aber vielleicht haben wir nicht genug draus gemacht. 1000 PS sind aber kein Allheilmittel. Toyotas Le-Mans-Auto hat 1000 PS und ist auch nicht spektakulärer als ein Formel-1-Auto." Symonds wünscht sich viel lieber Konzentration aufs Racing als auf Träumereien. "Letztes Jahr hatten wir doch tolles Racing", fügt er hinzu. Das einzige, was ihn zum Träumen bringe, sei der Gewinn der Weltmeisterschaft.