Zwischen den beiden Landsleuten Sebastien Bourdais und Jean-Eric Vergne gibt es gewisse Parallelen. Beide fuhren für Toro Rosso und beide wurden von Red Bulls Schwesterteam vor die Tür gesetzt. Bourdais griff 2008 für Toro Rosso ins Lenkrad und wurde im Laufe der Saison 2009 durch Jaime Alguersuari ersetzt. Vergne fuhr von 2012 bis 2014 für Toro Rosso und verpasste zwei Mal den Aufstieg zu Red Bull. Schließlich erhielt er auch bei Toro Rosso kein Cockpit mehr.

Vergne ergriff daraufhin die Chance, bei Ferrari als Testpilot zu fungieren. Zudem testete er für Toyota in der WEC, wo er ebenfalls eine Ersatzfahrerrolle ergattern könnte. Rennpraxis hat er nebenbei in der Formel E, wo er bei Andretti unter Vertrag steht. Auch Starts in der IndyCar-Serie wären denkbar.

Bourdais jedenfalls glaubt daran, dass Vergne noch lange nicht auf dem Abstellgleis steht. In der Formel 1 gebe es viele Möglichkeiten und manchmal laufe es eben gut und ein anderes Mal nicht. "Jean-Eric hat sich sehr gut geschlagen und vielleicht hatte er eine bessere Chance verdient, um weiter etwas zeigen zu können", sagte er gegenüber Crash. "Ich bin mir sicher, dass er andere Gelegenheiten haben wird, sein Talent zu zeigen. Er hat bei den IndyCars eine Chance, das zu tun."

Bourdais spielte außerdem darauf an, dass Toro Rosso 2015 mit einer vollkommen neuen und unerfahrenen Paarung an den Start geht. "Jean hat ein paar sehr vielversprechende Dinge getan, aber leider ist Toro Rosso ein Team, das sich dem Aufbau von Fahrern widmet und nicht immer wieder mit dem gleichen Fahreraufgebot fährt."

Seinen eigenen Abgang sieht der heute 35-Jährige mittlerweile gelassen. "Wurde ich damals unfair behandelt? Nein. Das Einzige, was nicht richtig war, war die Art und Weise, wie es gehandhabt wurde", stellte er klar. Es habe einfach nicht funktioniert und das Team habe nicht mit ihm weitermachen wollen. "Daher war es das Beste, mich zu feuern", gab Bourdais zu.