Als 'Augenöffner' beschrieb Nico Rosberg die Ferrari-Rundenzeiten während der Testfahrten in Jerez de la Frontera. Und obwohl besonders die ersten Testfahrten der Saison als wenig aussagekräftig gelten, glaubt Claire Williams Fortschritte bei Ferrari zu erkennen. "Die Rangordnung hat sich nicht wirklich verändert, die Teams scheinen ihren Level gehalten zu haben. Lediglich Ferrari scheint den Rückstand ein wenig aufgeholt zu haben", meinte Williams.

Ihr eigenes Team sieht sie ähnlich stark wie 2014. "Wir sollten mehr oder weniger dastehen, wo wir uns zum Ende der Saison hin befunden haben. Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit dem Fortschritt, den wir gemacht haben", betonte die Teamchefin. Im Vorjahr konnte Williams mit einer starken Performance Ferrari von Rang drei der Konstrukteurswertung verdrängen. Nur eines fehlt noch: ein Sieg. "Auch wenn wir neben Mercedes das einzige Team waren, dass eine Pole Position herausgefahren hat, so war es Red Bull, die drei Rennen gewonnen haben", trauert Claire Williams den verpassten Chancen hinterher.

Immerhin holte Williams in England, Deutschland und Abu Dhabi Platz zwei. 2015 will das britische Traditionsteam endlich wieder die oberste Stufe erklimmen. "Es muss unser Ziel sein, Rennen zu gewinnen. Wobei ich ein Mensch bin, der lieber hofft als erwartet", verriet Claire Williams und fügte hinzu: "Wir haben im Vorjahr mit Platz drei etwas Unglaubliches erreicht, dieses Jahr müssen wir versuchen uns weiter zu verbessern. Wir wollen mit Felipe und Valtteri auf das oberste Podest."

Bottas zeigte 2014 eine starke Saison, Foto: Sutton
Bottas zeigte 2014 eine starke Saison, Foto: Sutton

Keine Angst vor Bottas-Abgang

Bottas macht keinen Hehl daraus, dass er Weltmeister werden will. "Je früher desto besser", betonte der Finne, der unter anderem mit Räikkönens-Cockpit 2016 bei Ferrari in Verbindung gebracht wird. Auch bei Mercedes ist man sich seines Talents bewusst. "Ich weiß nichts über die Verträge anderer Fahrer. Alles, was ich weiß, ist, dass ich 2016 im schnellsten verfügbaren Auto sein möchte", stellte Bottas klar. Eine Einstellung, die Claire Williams verstehen kann. Trotzdem glaubt sie nicht an einen Abgang des 25-Jährigen.

"Er ist ein Rennfahrer und will im schnellsten Auto sitzen. Das ist verständlich, allerdings denke ich, dass seine Aussagen aus dem Kontext gerissen wurden. Valtteri ist seit langer Zeit ein Teil der Williams-Familie. Wir haben ihn in die Formel 1 gebracht, er fühlt sich bei uns wohl und zudem haben wir ihm ein konkurrenzfähiges Auto hingestellt, mit dem er letztes Jahr in der Startaufstellung an Mercedes dran war. Warum sollte er uns verlassen?", warf Williams ein. "Ich habe mit Valtteri gesprochen und Williams ist genau der Ort, an dem er im moment sein will."