2285 Testkilometer spulte Mercedes an den vier Testtagen in Jerez de la Frontera ab. Für Red Bull war das keine große Überraschung. "Ehrlich gesagt, hatten wir nichts anderes erwartet", verriet Daniel Ricciardo. Die starke Performance von Ferrari war da schon eher überraschend, wobei der Australier die Rundenzeiten von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nicht überbewerten will. "Ferrari sah ziemlich stark aus, aber man muss klar sagen, dass das nur eine Momentaufnahme ist. Keiner weiß, ob das auch noch beim ersten Rennen zutrifft", betonte Ricciardo.

"Ich denke, dass der Barcelona-Test das Bild etwas mehr ins rechte Licht rücken wird, aber allgemein ist es noch viel zu früh für Prognosen", fuhr er fort. Red Bull spulte in Jerez insgesamt 735 Kilometer ab. Im Vergleich zu Mercedes ist das nicht viel, im Vergleich zur eigenen Testbilanz 2014 (92 km) ein immenser Sprung. "Wenn man sieht, dass Mercedes fast vier Mal so viele Kilometer abgespult hat, dann kann das schon frustrierend sein, aber man kann es auch von der optimistischen Seite sehen. Fakt ist, dass es viel, viel besser für uns gelaufen ist als letztes Jahr. Uns ist klar, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt, aber es war in keiner Weise ein Desaster", meinte der Red Bull-Pilot.

Bei der ersten Wintertestserie der neuen F1-Saison sah er erstmals auch die neue Camouflage-Lackierung des RB11. "Ich habe im Januar erste Bilder gesehen, aber das gesamte Auto mit der Lackierung bekam ich das erste Mal in Jerez zu Gesicht", erzählte Ricciardo. "Das Team hat einen super Job gemacht, das Auto mittels der Lackierung unter dem Radar der Fotografen zu halten. Gleichzeitig hat die Lackierung für extrem viel Gesprächsstoff gesorgt." Allerdings räumte er ein, dass Testfahrten nicht die spannendste Aufgabe eines Rennfahrers ist.

Geduld auf die Probe gestellt

"Testfahrten sind für Rennfahrer so eine Sache. Manchmal kann es echt langweilig sein, denn wir alle sind hier, um Rennen zu fahren, somit wird unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt. Andererseits sind Testfahrten extrem wichtig, denn wenn man hier die richtige Richtung für sein Auto findet, wird man dafür während der Saison belohnt", so Ricciardo, der seinem Heimrennen in Australien entgegen fiebert. "Ich reise etwas selbstbewusster an, weil ich im Vorjahr bereits gezeigt habe, dass ich es drauf habe."