Der 2. November 2008 hat sich fest in Felipe Massas Gedächtnis gebrannt. An diesem Tag verlor der Brasilianer nicht nur das vielleicht spannendste WM-Finale der Formel-1-Geschichte, sondern feierte auch seinen elften und bis dato letzten Rennsieg. Die Chancen, dass die nun schon lange andauernde Durstrecke in der kommenden Saison ein Ende findet, stehen nicht allzu schlecht.

Ist der FW37 siegfähig?, Foto: Sutton
Ist der FW37 siegfähig?, Foto: Sutton

Bereits im Vorjahr wusste Williams dank des starken Mercedes-Motors zu überzeugen, über den Winter soll es nun auch Verbesserungen in puncto Aerodynamik, der bisherigen Schwachstelle, gegeben haben. "Der Schritt nach vorne ist zweifellos das Gewinnen", macht Massa gegenüber Grandepremio aus seinen Ambitionen für 2015 kein Geheimnis.

Allerdings ist dem 33-Jährigen auch bewusst, dass die Luft immer dünner wird, je näher man der Spitze kommt. "Wir kämpfen nicht mit denselben Teams wie im letzten Jahr", hält er mit Blick auf die Konkurrenz fest. "Wir kämpfen mit Teams, um die zu schlagen man perfekt sein muss."

Williams schloss die Vorsaison auf dem dritten Rang der Konstrukteurs-Wertung ab, ließ trotz geringeren Budgets Ferrari und McLaren hinter sich und war über weite Strecken die zweite Kraft nach den Werkssilberpfeilen. Eine solide Basis, auf der man aufbauen kann.

"Es ist jetzt schwieriger", merkt Massa zwar an, schickt jedoch sogleich hinterher: "Aber ich vertraue dem Team, ich vertraue der Arbeit der Ingenieure, der Entwicklung, die wir vollziehen, und der Mentalität des Teams. Das zeigt, dass wir es schaffen können. Alles, was ich will, ist um Siege kämpfen - hoffentlich werden wir dazu in der Lage sein."

Massa feierte seinen letzten Sieg beim dramatischen WM-Finale 2008, Foto: Bridgestone
Massa feierte seinen letzten Sieg beim dramatischen WM-Finale 2008, Foto: Bridgestone

Der Unterschied zwischen Williams und Ferrari

Williams engagierte vor einem Jahr eine Reihe neuer Ingenieure, nicht zuletzt Massas langjährigen Weggefährten Rob Smedley, weshalb es einiger Zeit bedurfte, ehe sich die Arbeitsabläufe eingespielt hatten. "Jetzt sind wir bereit", ist Massa aber fester Überzeugung.

Besonders stolz ist der Brasilianer darauf, dass man bei Williams im Gegensatz zu manch anderem Rennstall mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht. "Alles, was ich innerhalb des Teams gesehen habe, ist real", betont er und kommt nicht umhin, einen Vergleich zu seinem letzten Arbeitgeber zu ziehen, bei dem er viele schöne, aber auch harte Zeiten erlebte.

"Zu dieser Zeit des Jahres hört man oft 'Das diesjährige Auto wird fantastisch' oder 'Der Job, den wir gemacht haben, ist unglaublich'. Ich habe das oft von Ferrari gehört, aber es hat nicht gestimmt", verrät Massa rückblickend. "Das ist der Unterschied zwischen dem jetzigen Team und Ferrari vor ein paar Jahren."

Auch die Scuderia blieb in der Vorsaison sieglos. Welchem der beiden Traditionsrennställe wird es als erstes gelingen, wieder einen vollen Erfolg zu feiern?