In Jerez mussten sich drei neue Gesichter ein erstes Mal in ihren Boliden für die Formel-1-Saison 2015 beweisen. Für Sauber griff der junge Brasilianer Felipe Nasr ins Lenkrad, bei Toro Rosso zeigte gleich ein Youngster-Duo sein Können. Max Verstappen und Carlos Sainz Jr. erledigten die Testarbeit. Doch wie haben sich die Rookies geschlagen? Motorsport-Magazin.com macht den Schnell-Check. Eins vorab: Tief enttäuscht hat keiner.

Max Verstappen, Toro Rosso

Verstappen präsentierte sich am Abschlusstag bärenstark, Foto: Sutton
Verstappen präsentierte sich am Abschlusstag bärenstark, Foto: Sutton

Max Verstappen übernahm am Montag und Mittwoch das Steuer im neuen Toro Rosso. Tag eins startete für den jungen Niederländer mit kleineren Problemen beim Aufwärmen der Bremsen und endete mit einem Test der Intermediate-Reifen auf nasser Strecke. Zwischendurch bestritt Verstappen etliche Long Runs und feilte an der Balance des STR10. 73 Runden drehte der 17-Jährige, die beste reichte zum fünften Platz im Klassement.

Der abschließende, vierte Testtag lief nochmals besser. Verstappen mischte in der Spitzengruppe mit und brannte auf abtrocknender Strecke zwischenzeitlich eine Bestzeit nach der anderen in den Asphalt. Am Ende brachte er es auf 97 Runden und Rang vier. Für einen kurzen Schreckmoment sorgte einzig ein Dreher kurz vor Ende der Session. Der Zwischenfall blieb allerdings ohne Folgen. Verstappen konnte weiterfahren.

"Mein zweiter Tag im Auto ist gut verlaufen. Wir haben viele Runden geschafft. Für mich war es sehr wichtig mich an das neue Auto zu gewöhnen. In Barcelona will ich mich natürlich noch verbessern und mehr Runden fahren.", sagte Verstappen.

Motorsport-Magazin.com-Note: Klare 1!

Carlos Sainz Jr., Toro Rosso

Carlos Sainz Jr. stand im Schatten des Teamkollegen, Foto: Sutton
Carlos Sainz Jr. stand im Schatten des Teamkollegen, Foto: Sutton

Carlos Sainz Jr. kam die Ehre der Jungfernfahrt des STR10 bei offiziellen Testfahrten zuteil. Doch der Start des Spaniers am Sonntag verlief holprig. Nach 46 Runden reichte es nur zum vorletzten Rang im Zeitenklassement. Zudem sorgte Sainz Jr. am Ende des Tages für eine rote Flagge. Nachdem am Montag Teamkollege Max Verstappen das Steuer übernommen hatte, durfte der 20-Jährige am Dienstag wieder attackieren.

Diesmal lief es besser. Sainz Jr. spulte satte 137 Runden ab. Sein schnellster Versuch reichte nun immerhin zum sechsten Platz. Dennoch stand Sainz Jr. im Schatten seines drei Jahre jüngeren Teamkollegen, der vor allem am abschließenden Testtag brillierte. Also stellte sich Sainz Jr. gleich selbst in ein gutes Licht, indem er sich lobend über seine eigene Fitness dank des harten Trainings im Winter äußerte.

Motorsport-Magazin.com-Note: Glatte 2

Felipe Nasr, Sauber

Felipe Nasr sicherte sich die Bestzeit am dritten Testtag, Foto: Sutton
Felipe Nasr sicherte sich die Bestzeit am dritten Testtag, Foto: Sutton

Felipe Nasr pilotierte den Sauber C34 am Montag und am Dienstag. Den ersten Tag brachte der Brasilianer ohne jeglichen Zwischenfall über die Bühne. Auf insgesamt 88 Runden sammelte Nasr erste Erfahrungen unter nassen Bedingungen und lernte die verschiedenen Reifenmischungen sowie Power-Unit-Einstellungen kennen. Im Tagesklassement reichte es zu einer beeindruckenden zweitschnellsten Zeit.

Am folgenden Tag trumpfte Nasr nochmal auf und schnappte sich nach einem Marathon-Programm von 109 Runden gar die Tagesbestzeit. Allerdings gab es diesmal einen Zwischenfall als Nasr am Morgen den Sauber wegwarf und für eine rote Flagge sorgte. Unter dem Strich ein mehr als gelungenes Debüt. Die gute Performance des C34 habe es ihm aber leicht gemacht. "Für mich war das einfach, weil das Auto vorhersehbar war. Es hat gut reagiert und war einfach zu fahren, sodass ich in einen Rhythmus kommen konnte", sagte Nasr.

Motorsport-Magazin.com-Note: Abzug in der B-Note, also 1 -