1:20.841 - das ist die magische Zeit der diesjährigen Testfahrten von Jerez. Aufgestellt hat sie Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen am letzten Tag der viertägigen Tests in Spanien. Damit war der Finne etwas mehr als eine Zehntel schneller als Teamkollege Sebastian Vettel zwei Tage zuvor. Allerdings stellte der Iceman seine Zeit mit der soften Reifenmischung auf, während Vettel die etwas langsameren Mediums gebraucht hatte.

Doch für Räikkönen stellt die Bestzeit ohnehin keinen Grund zur überschwänglichen Freude dar. "Das hat nicht viel zu bedeuten. Die Rundenzeit ist egal. Wichtig ist, dass wir eine gute Anzahl an Runden geschafft haben und dass alles ohne Probleme funktioniert hat. Das ist die Hauptsache", sagt Räikkönen. Tatsächlich überzeugte der Finne mit 105 Runden - und fuhr in der Kilometer-Statistik damit erstmals fast auf dem Niveau von Mercedes.

Räikkönen spulte 105 Runden ab, Foto: Ferrari
Räikkönen spulte 105 Runden ab, Foto: Ferrari

Ferrari ohne Pannen

Anders als den Silberpfeilen gelang es Ferrari sogar über die Dauer der gesamten Testfahrten hinweg, nicht ein einziges Mal stehen zu bleiben. Der Defektteufel verschonte die Scuderia vollends. Dennoch findet James Allison ein Haar in der Suppe: "Wir fahren nach Hause ohne all unsere Erwartungen erfüllt zu haben. Wir hätten gerne noch mehr Kilometer gemacht - und natürlich willst du auch immer noch ein bisschen schneller sein", sagt der Technik-Chef trotz dreier Tagesbestzeiten.

Räikkönen indes sagt die Performance bereits zu. "Ich habe ein gutes Gefühl. Das war nicht schlecht für den ersten Test", sagt er nach einem langen Fabel-Long Runs mit reihenweise 1:21er Zeiten.

"Das ganze Paket ist besser als im vergangenen Jahr. Der Motor, das Auto selbst - alles hat sich verbessert", schwärmt Räikkönen. Zugleich fordert der Finne jedoch weiter harte Arbeit von sich und seiner Crew ein. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen versuchen noch einige Dinge zu verbessern, aber es ist eine gute Basis. Wir müssen noch viel härter arbeiten. Aber wir wissen woran."

Teamchef Maurizio Arrivabene bezeichnet den Vergleich mit der Situation im Vorjahr als "ermutigend". "Die Fahrer haben einen tollen Job gemacht und die Ingenieure mit wertvollem Feedback versorgt. Vor allem bin ich sehr glücklich, dass die Truppe ihre Motivation und ihren Teamgeist zurückerlangt hat", sagt Arrivabene.

Der Iceman fühlt sich besser als im vergangenen Jahr, Foto: Ferrari
Der Iceman fühlt sich besser als im vergangenen Jahr, Foto: Ferrari

Räikkönen nicht überrascht

Wirklich überrascht zeigt sich der Räikkönen angesichts der starken Performance übrigens nicht: "Wir haben im Winter einen guten Job gemacht und das Auto gut vorbereitet. Und gestern haben wir einen guten Start erwischt", sagt Räikkönen. Allerdings könne er nicht einschätzen, wo Ferrari im Vergleich zu Konkurrenz steht. "Wir erledigen unseren Kram. Wir wissen nicht, was die anderen machen." Vor allem ein [gewisser] Wettbewerber habe sein wahres Potential sicherlich noch nicht enthüllt, ergänzt Arrivabene.