Die Schlagzeilen um eine mögliche Absage des Deutschland GP 2015 hat den F1-Tross in Jerez erreicht. Laut Mercedes-Vorstandsvorsitzenden Niki Lauda wäre es eine Katastrophe, wenn der Grand Prix aus dem F1-Rennkalender fällt. "Für Deutschland und Mercedes wäre es eine Katastrophe, wenn es kein deutsches Rennen gibt, denn es gehört definitiv zu den Traditionsevents", betonte der Österreicher. Lauda kann nicht verstehen wie es überhaupt so weit kommen konnte und sieht nicht nur Ecclestone in der Verantwortung.

"Auch die Veranstalter in Deutschland müssen sich jetzt mal zusammenreißen. Sie haben Rosberg im Mercedes und Vettel im Ferrari. Mehr kann die Formel 1 ihnen doch gar nicht bieten. Es muss doch möglich sein, dass sie daraus eine profitable Veranstaltung machen", meinte Lauda. Noch sieht er aber für das Rennen nicht gänzlich schwarz, immerhin würde sich die Meinung von Bernie Ecclestone zum Thema Deutschland GP ständig ändern. "Ich hoffe, das ist alles nur Säbelrasseln", so Lauda gegenüber Sport Bild.

Das hofft auch Lokalmatador Nico Rosberg. "So lange ich denken kann, war der Deutschland Grand Prix Bestandteil der F1-Saison. Ich hoffe sehr, dass unser Rennen auch in diesem Jahr und darüber hinaus stattfinden wird. Die Fans verdienen jedes Jahr eine großartige Show. Es gibt so viele fantastische Anhänger da draußen. Die Formel 1 ist auch zu einem großen Teil deutsch. Wir haben deutsche Fahrer wie Sebastian, Hulk und mich sowie natürlich Mercedes-Benz. Ich hoffe wirklich sehr, dass Bernie und die Veranstalter eine gute Lösung für alle finden", meinte der Mercedes-Pilot.

Aus dem Ecclestone-Lager hört man unterdessen die verschiedensten Aussagen. "Ich bin genauso so traurig wie unsere Fans, dass es kein Formel-1-Rennen in Deutschland geben wird", wird der 84-Jährige von der Rhein Zeitung zitiert. Gegenüber Reuters hat Ecclestone das Rennen hingegen noch nicht abgeschrieben. "Es sieht nicht gut aus, aber wir versuchen, das Rennen zu retten. Ich will es nicht verlieren. Wir versuchen unser Bestes", so der F1-Zampano.

Publikum in Deutschland ist lausig

Einen Tag später soll Ecclestone in britischen Medien scharf gegen die deutschen Fans geschossen haben. "Wir versuchen noch etwas hinzukriegen, wir versuchen ihnen zu helfen. Am Ende ist es aber so, und nur Gott weiß warum, dass das Publikum in Deutschland lausig ist! Ich hab keine Ahnung warum das so ist. Sie haben mit Mercedes einen deutschen Hersteller, der Konstrukteurs-Weltmeister ist. Sie hatten mit Sebastian einen Fahrer, der viermal Weltmeister geworden ist", wird Ecclestone von Press Association Sport zitiert.

Sollte es tatsächlich zum Äußersten kommen, würde die Formel 1 erstmals seit 1960 nicht in Deutschland gastieren. Ob für das am 19. Juli angesetzte Rennen ein anderer Austragungsort einspringen würde, ist unklar. Wird der Deutschland GP ersatzlos gestrichen, gibt es 2015 nur 19 Rennen.