"Das war sicherlich nicht der beste Start in die Saison, aber wir wissen ja, dass die Power Units sehr kompliziert sind", kommentierte Jenson Button seine mageren sechs Runden am zweiten Testtag in Jerez. Der McLaren-Honda wurde mehrfach auf die Strecke geschickt, kam in der Regel nach einer Installationsrunde aber bereits zurück. Zur Mittagszeit wurde der Fahrbetrieb schließlich gänzlich eingestellt.

Was genau die Gründe waren, wollte Button nicht benennen. "Wir haben unsere Köpfe zusammengesteckt und das Problem gefunden", ließ er sich entlocken. Aus diesem Grund war es für das Team sehr wichtig, in der finalen Phase des Tages nochmals auf die Strecke zu gehen - trotz Regen. "Dort haben wir versucht, es richtig zu verstehen. Wir wissen jetzt, was das Problem war und das ist gut. Nun hoffen wir, dass Tag drei und vier produktiver werden."

Jenson Button ist nicht besorgt, Foto: Sutton
Jenson Button ist nicht besorgt, Foto: Sutton

Alles ist möglich

Für den Weltmeister von 2009 sind diese Kinderkrankheiten des MP4-30 kein Grund zur Sorge. "Ich erwartete nicht, dass wir eine riesige Menge an Runden fahren würden. Ich hatte auch nicht den Gedanken, dass wir hier herkommen und ich 40, 60, 3 oder 8 Runden fahren würde", unterstrich Button. "Beim ersten Test denkst du nur daran, dass Probleme auftreten werden und dass du sie lösen musst. Das ist ja der Sinn von Testfahrten." Button rechnet nicht damit, dass in den verbleibenden Tagen in Jerez Arbeiten am Setup erledigt werden. Lediglich Kilometer auf die einzelnen Komponenten fahren und Erfahrungen mit der Power Unit sammeln stünden im Fokus.

Für Button war von Anfang an klar, dass der erste Test schwierig werden würde. Die neue Technik der Formel 1 sei so komplex und man könne nicht schlicht eine Power Unit in ein Auto stecken und Gas geben. Als mahnendes Beispiel erwähnte der Weltmeister von 2009 den Red-Bull-Stotterstart des Vorjahres. Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo absolvierten damals an den ersten beiden Tagen ebenfalls 15 Runden - lediglich drei mehr als McLaren-Honda aktuell.

"Wenn man sich ansieht, wo Red Bull letztes Jahr beim ersten Test - oder sogar beim letzten in Bahrain - stand. Ihnen wurden damals alle guten Ergebnisse abgesprochen und sie beendeten das erste Rennen in Australien auf dem zweiten Rang", erinnerte Button. "Es kann viel passieren."

Nach nur zwei Testtagen gibt Jenson Button keine Prognosen ab, Foto: Sutton
Nach nur zwei Testtagen gibt Jenson Button keine Prognosen ab, Foto: Sutton

Keine Zahlen, keine Prognosen

Was aber konkret passieren wird, wollte der McLaren-Pilot nicht im Ansatz prognostizieren. "Ich habe keine Ahnung. Ich bin das Auto noch nicht einmal bei Vollgas gefahren. Ich könnte jetzt eine Nummer oder eine Position aus dem Blauen herausgreifen, aber das würde nichts bedeuten", unterstrich der Brite. Nun ginge es darum, die Köpfe zusammenzustecken und die Systeme zu überarbeiten, die Performance komme erst deutlich später. "Hoffentlich reisen wir zum ersten Rennen und sind konkurrenzfähig, aber wir wissen nicht, wo wir gerade stehen. In Sachen Verständnis der Performance stehen wie bei null."