Am Montag griff erstmals der Weltmeister ins Lenkrad. Doch der erste Testtag von Lewis Hamilton lief nicht problemfrei - nach 91 Runden wurde der Brite von einem Wasserleck gestoppt. Dass die Zuverlässigkeit mal wieder bei ihm nicht mitspielte - im Vergleich: Rosberg spulte 157 Runden ab -, schien Hamilton ziemlich die Laune zu vermiesen. Angesprochen auf das Wasserleck an seinem Boliden erklärte er kurz und knapp: "Dazu kann ich nichts sagen."

Auch sein generelles Fazit nach dem ersten Testtag fiel nicht gerade positiv aus. "Testfahrten sind nicht gerade der aufregendste Teil unseres Jobs, aber man muss sie absolvieren, weil hier der Grundstein für die Saison gelegt wird", so der Mercedes-Pilot. Mit seiner besten Rundenzeit von 1:22.490 Minuten belegte Hamilton den vierten Platz in der Zeitentabelle. "Die Platzierung ist irrelevant, denn jedes Team fährt eine andere Benzinmenge. Keiner weiß, wie viel Sprit der andere an Bord hat, deshalb muss man sich auf sich selbst konzentrieren und versuchen so viele Runden wie möglich abzuspulen", stellte Hamilton klar.

Generell zeigte er sich mit seinem neuen Arbeitsgerät, den F1 W06 Hybrid, zufrieden. "Das Auto fühlt sich ähnlich zum Vorjahr an. Das ist schon einmal gut", meinte der Brite. "Es hätte heute natürlich besser laufen können. Die Balance war nicht so gut, aber heute ist erst der erste Testtag. Da ist das Auto bekanntlich in seinem schlechtesten Zustand." Am Ende konnte er dem Tag doch noch etwas Positives abgewinnen. "Wir sind heute eine ganz gute Anzahl an Runden gefahren. Wir haben heute nichts Spezielles getestet, es ging einfach darum zu fahren."

Hamilton hatte mit Problemen zu kämpfen, Foto: Mercedes-Benz
Hamilton hatte mit Problemen zu kämpfen, Foto: Mercedes-Benz

Zuverlässiger, schneller

Hamilton weiß wie wichtig jede einzelne Runde ist. "Wir arbeiten alle hart daran, das Auto verstehen zu lernen. Wir müssen jetzt alles von der Fahrbarkeit bis zu den Reifen lernen, um dann während der Saison gerüstet zu sein", erklärte der Mercedes-Pilot. Bereits im Vorjahr wurde er immer wieder vom Defektteufel heimgesucht. Ein Punkt, an dem Mercedes hart arbeitet wie er in Jerez verriet. "Unsere Zuverlässigkeit war 2014 bei 80 Prozent, aber wir wollen 90 bis 95 Prozent erreichen. Wobei wir nicht nur zuverlässiger, sondern auch schneller werden wollen", betonte der Brite.

Ein weiterer Punkt ist das Qualifying. So ist sich Hamilton bewusst, dass er sich 2014 das Leben oftmals selbst schwer gemacht hat. "Ich versuche mich stets zu verbessern und an den Bereichen zu arbeiten, die noch nicht perfekt sind, da gehörte 2014 das Qualifying dazu. Das Jahr wäre für mich deutlich einfacher gelaufen, wenn ich im Qualifying stärker gewesen wäre. Deshalb werde ich natürlich daran arbeiten", verriet Hamilton. Alles in allem erwartet er Mercedes erneut in Front. "Ich erwarte schon, dass wir Fortschritte erzielt haben, aber wie groß diese sind, lässt sich momentan nicht sagen."