Am Freitagnachmittag um kurz nach 17:15 Uhr Ortszeit war es auch für Toro Rosso soweit. Als siebtes Team präsentierte das Red-Bull-Farmteam seinen neuen Boliden für die Saison 2015. Am Vorabend des Testauftakts im spanischen Jerez de la Frontera zeigte das Team vor einer Masse an Medienvertretern erstmals den STR10. Der Name stellt dabei eine Art Hommage an das zehnte Jahr des Teams in der Motorsport-Königsklasse dar.

Bevor das Auto von den Piloten Max Verstappen und Carlos Sainz enthüllt wurde, hielten einige Protagonisten noch ihre obligatorischen Reden. Während Teamchef Franz Tost das beste Toro-Rosso-Auto der Geschichte anpries, machte der erst 17-jährige Verstappen keinen Hehl um seine Vorfreude auf das offizielle Testdebüt in einem Formel 1-Boliden.

Fehler verbessert, Stärken ausgebaut

"Ich wollte schon Formel-1-Fahrer werden, als ich noch sehr jung war. Nun freue ich mich riesig - vor allem, mit diesem neuen Auto hier zu sein", erklärte der Niederländer. Ein Merkmal stach bei der rund 30-minütigen Präsentation jedoch besonders heraus: Die neue Nase des STR10. Mit stark an McLaren und Ferrari angelehntem Konzept sammelt das Auto definitiv Schönheitspunkte.

Die Piloten posieren vor stolz vor ihrem neuen Arbeitsgerät, Foto: Sutton
Die Piloten posieren vor stolz vor ihrem neuen Arbeitsgerät, Foto: Sutton

Bereits vor ein paar Tagen hatte Toro Rosso in Misano, San Marino den Shakedown des STR10 absolviert. "Das Auto ist ein Mix komplett verschiedener Ansätze, bei dem wir solide Teile aus dem Vorjahr verbessert und an unseren Schwachstellen komplett andere Philosophien verfolgt haben", verriet der Technische Direktor James Key.

Zahlreiche Modifikationen bis Saisonbeginn

Bis zum ersten Rennen sollen jedoch noch weitere Modifikationen vorgenommen werden: "In Australien sollte unser Auto ganz anders aussehen, denn wir haben noch viele neue Ideen, die wir noch umsetzen wollen", führte Key weiter aus. Obwohl Toro Rosso die zeitlichen Limits bei der Entwicklung wie selten zuvor ausreizte und dies auch weiterhin tun will, sieht sich das Team gut im Soll.

"Unser Entwicklungsplan war und ist sehr aggressiv. Bis zum ersten Rennen steht uns ein sehr strammer Zeitplan bevor", so Key. Chef-Renningenieur Phil Charles ist sich sicher, dass viele der Schwächen des Vorjahres bereits ausgemerzt wurden. "Wir haben vor allem den logischen Aufbau des Autos enorm optimiert, sodass wir bei aufwändigen Teile-Wechseln nun massiv Zeit sparen werden. Das kann an Rennwochenende sehr viel ausmachen", freut sich Charles.

Der STR10 in voller Pracht, Foto: Sutton
Der STR10 in voller Pracht, Foto: Sutton

Sainz voller Vorfreude, Tost mit hohen Zielen

Am Vorabend seines offiziellen Formel-1-Debüts sprühte Sainz jr. vor Freude: "Ich habe lang und hart gearbeitet, um hier zu sein. Mein Debüt für Toro Rosso auf spanischem Boden zu geben ist für mich etwas ganz Besonderes. Wir haben effektiv zwölf Testtage, und müssen bereits morgen jede Sekunde sinnvoll ausreizen."

Teamchef Tost freut sich nicht nur über das gelungene Auto, sonder verknüpft die positive Entwicklung gleichzeitig mit hohen Ambitionen für die Saison: "Wir haben hart gearbeitet, Renault hat hart gearbeitet und ich bin mir sicher, dass wir mit unserem Paket aus Team, Piloten und Auto um Platz fünf in der Konstrukteurs-WM kämpfen können. Das ist unser Anspruch, und wir werden alles dafür tun, diesen zu erfüllen."