Ferrari steht wie kein anderes Team für Emotionen und Erfolge. Im vergangenen Jahr gab es in Maranello allerdings nichts zu feiern, zum ersten Mal seit 1993 blieb die Scuderia sieglos. Damit sich dieses Desaster nicht noch einmal wiederholt, gab es zahlreiche personelle Veränderungen, die auch die Teamführung betrafen. Seit Herbst hat Maurizio Arrivabene die Teamchefzügel in der Hand und will dafür sorgen, dass die Scuderia zurück in die Erfolgsspur findet.

Ein erster Schritt in diese Richtung soll mit dem neuen Boliden, dem SF15-T, gelingen. Anders als sein Vorgängermodell verzichtet der Wagen auf eine Staubsaugernase - ganz zur Freude des Teamchefs. "Enzo Ferrari hat vor langer Zeit gesagt, das beste Auto ist jenes Auto, das gewinnt. Letztes Jahr hatten wir ein hässliches Auto, das nicht gewonnen hat", erklärte Arrivabene anlässlich der Vorstellung des neuen Boliden. "Ich mag das diesjährige Auto in puncto Ästhetik. Ich weiß nichts über die Performance, aber es ist wirklich sexy."

Keine Wunderdinge erwarten

Der Italiener hat sich vorgenommen, Leidenschaft und Teamspirit zu verbessern, denn diese Werte hätten zuletzt gelitten. "Wir haben ein Ziel: So viel wie möglich zu gewinnen", stellte der Teamchef unmissverständlich klar, was sich Ferrari vorgenommen hat. Allerdings dürfe man auch keine Wunderdinge wie den Gewinn der Weltmeisterschaft erwarten, mindestens zwei Rennsiege sollen 2015 aber herausspringen.

Besonders wichtig ist dem 57-Jährigen der Zusammenhalt innerhalb des Teams, denn nur wenn dieser stimmt, könne man Erfolge feiern. Diesbezüglich nimmt er auch die Piloten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in die Pflicht. "Sie müssen als Teamkollegen zusammenarbeiten und sie müssen mit dem Team arbeiten", betonte Arrivabene. "Jeder muss sich gegenseitig pushen, um in dieselbe Richtung zu arbeiten - das gilt auch für die Fahrer."

Revolution statt Evolution

Ein großes Anliegen ist dem Ferrari-Teamchef die gesamte Entwicklung der Formel 1. "Ich bin nicht an einer Diskussion über Zylinderzahlen interessiert. Was mich interessiert, ist, dass jeder verstehen muss, dass wir eine Revolution und keine Evolution brauchen", erklärte er mit Blick auf das zukünftige Regelwerk. "Revolution bedeutet, die Show und die Formel 1 spektakulärer zu machen. Mit schönen Autos und mit Lärm und mit einer Formel 1, die näher an den Fans dran ist."