"Früher haben sich die Jungen am Anfang wegen der Leistung, Anpressdruck und so weiter fast in die Hosen gemacht und gewusst, was bei einem Abflug bei 300 passieren kann. Heute fährst du einen Formel 1 fast wie einen Straßenwagen." Mit seiner Kritik steht Niki Lauda nicht allein da. "In den Highspeed-Kurven sind wir nicht mehr so schnell unterwegs wie noch vor ein paar Jahren. Vor allem vor meiner Zeit fuhren die Autos viel schneller durch die Kurven. Es wäre schön, wenn wir in jene Zeit zurückkehren könnten, in denen die richtigen Kerle auf dem Gas geblieben sind, während die anderen das Gaspedal kurz gelupft haben", sagte Daniel Ricciardo.

2017 könnte sein Wunsch durchaus in Erfüllung gehen. So sollen die Power Unit Working Group und die FIA bereits über eine Adaption des Reglements nachdenken, das die Einführung von 1000 PS starken Motoren vorsieht. "Der Sport muss sich weiterentwickeln und verbessern", ist Christian Horner überzeugt. "Es gibt im Moment die Möglichkeit die Autos schneller zu machen und diese sollten wir nutzen. Die Autos müssen spektakulärer werden und schwieriger zu fahren, sodass der Fahrer wieder den Unterschied ausmacht." Damit vertritt der Red Bull-Teamchef die gleiche Meinung wie Lauda.

"Ich wünsche mir ein futuristisches Auto, das einen wirklich geilen Eindruck macht: 1200 PS, breite Reifen, eine Aerodynamik, die eine steil ansteigende Leistungskurve ermöglicht, einfach um einen Sport wie früher zu bieten. Formel 1 zu fahren, muss schneller und wieder komplizierter werden", betonte der dreifache F1-Weltmeister. Piloten wie Ricciardo hätten nichts dagegen. "Jeder Fahrer in jeder Rennkategorie würde sofort 50 km/h schneller fahren wollen. Das trifft auch auf die MotoGP-Jungs zu, die sowieso schon unfassbar schnell unterwegs sind", meinte der Australier.

Kehrt die F1 zu ihren Wurzeln zurück?, Foto: Sutton
Kehrt die F1 zu ihren Wurzeln zurück?, Foto: Sutton

Die einfache Rechnung: Je mehr Power, desto mehr Adrenalin. Doch 1000 PS hin oder her - für Ricciardo ist entscheidend, dass den Fans gutes Racing gezeigt wird. "Die Autos sind aktuell zwar langsamer, trotzdem sind die Rennen spannend. Man könnte uns Piloten auch in geliehene Go-Karts setzen. Wir würden uns beinharte Rad-an-Rad-Duelle liefern und hätten einen riesen Spaß. Es wäre perfekt, wenn wir beides haben könnten: schnellere Autos und spannende Rennen", meinte Ricciardo.