Ziemlich genau vor einem Jahr sagte Sebastian Vettel bei den Testfahrten in Jerez vor der versammelten Weltpresse, was er vom neuen Reglement der Formel 1 hält. "Akkus gehören ins Handy", war einer der Sätze, die anschließend für große Aufregung sorgten. Es sollte nicht Vettels letzte Äußerung zur Hybrid-Formel sein, die für Schlagzeilen sorgte.

Der Verlauf der Saison machte dem vierfachen Weltmeister nicht gerade mehr Lust. "Man könnte sagen, dass er nicht glücklich war", sagt Christian Horner rückblickend. "Er hat sich gefragt: Gefällt mir das noch so, wie ich glaube? Es war, als hätte ihm jemand sein Spielzeug weggenommen."

Die Testfahrten 2014 waren der erste Knick für Vettel, Foto: Sutton
Die Testfahrten 2014 waren der erste Knick für Vettel, Foto: Sutton

Vettels Stimmung wurde in vielen Interviews und Medienrunden deutlich. Auch auf der Strecke konnte er nicht die richtige Antwort geben. Während Teamkollege Daniel Ricciardo drei Rennen gewann, siegte Vettel kein einziges Mal. Riccardo beendete die Saison mit 238 Punkten auf Rang drei, Vettel wurde mit 167 Zählern Fünfter.

"Es gab eine Phase im letzten Jahr, in der überlegt hat, aufzuhören. Er hat sich gefragt, ob er noch immer so viel Spaß daran empfindet, er hat sich gefragt, ob er weitermachen will", verrät Horner nun. Vettel entschied sich aber anders und suchte nach einer neuen Herausforderung.

Der Deutsche will gemeinsam mit Ferrari wieder zurück an die Spitze. Beide haben eine hartes Jahr hinter sich. "Ich glaube, Sebastians Timing in seiner Karriere war richtig", bestätigt ihn sein ehemaliger Teamchef. "Er hat die Motivation einer neuen Herausforderung gebraucht."