Die Formel-1-Karriere von Nick Heidfeld endete abrupt im August 2011, als er bei Renault (Lotus) durch Bruno Senna ersetzt wurde. Der 183fache GP-Starter gibt offen zu, dass er der Zeit in der Formel 1 hinterhertrauert. "Vor allem kurz nach meinem Aus war es extrem schwierig für mich. Bei Lotus war für mich mitten in der Saison 2011 Schluss - so stellt man sich keinen Abschied vor", gesteht er im Interview mit der FAZ.

"Ich konnte nicht absehen, dass meine Karriere vorbei ist, ich konnte mich nicht darauf einstellen, wann mein letztes Rennen war. Das war hart, daran hatte ich zu knabbern", fügt er hinzu. "Das hat gedauert, bis ich darüber hinweg war. Aber ich habe neue Kraft daraus geschöpft." Heidfeld wechselte zunächst auf die Langstrecke und geht zudem in der neu geschaffenen Formel E an den Start.

Bis zu seinem Karriereende in der Königsklasse fuhr Heidfeld für Prost, (BMW) Sauber, Jordan, Williams und Renault. Ehe ihm der Sprung in ein Stammcockpit gelang, testete er für McLaren - und fand sein Traumauto: Den Weltmeister-Boliden von Mika Häkkinen aus der Saison 1998. "Dieses Auto war eine Wucht. Er war so wunderbar ausbalanciert, hatte so viel Power, ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mit dieser Maschine eine Einheit bilde", schwärmt Heidfeld.

"Wenn ich an die Zeit in der Formel 1 denke, dann höre ich noch immer diese Motoren, die bis zu 20.000 Umdrehungen geleistet haben, die so laut kreischten, dass sie Gänsehaut verursacht haben", schildert er weitere Erinnerungen. Mit der aktuellen Formel 1 hat das nicht mehr viel zu tun, weshalb Heidfeld ihr auch wenig abgewinnen kann. "Dieser Sound ist wichtig für die Formel 1, er gehört zur DNA dieser Serie. Es ist schade, dass die Boliden nicht mehr so klingen wie früher. Ein Tourenwagen ist heute lauter."