Lotus hatte sich in eine schlechte finanzielle Situation gebracht und musste in den vergangenen Jahren erhebliche Einsparungen machen. Dabei hat das Team, wie CEO Matthew Carter zugab, sogar zu viele Mitarbeiter entlassen. "Wir haben daher einige Leute in die Design- und Aerodynamikabteilung zurückgeholt", so Carter. "Wir haben zusätzlich die Aerodynamik-Abteilung neu strukturiert und sehen jetzt schon Fortschritte."

Sponsor-Verlust kein Problem

Wer sich jetzt doch noch Sorgen um Lotus macht, weil das Team Sponsoren wie Total, Rexona, Clear und Burn verloren hat, wird von Carter beruhigt. "Die leeren Flächen werden beim ersten Rennen gefüllt sein", verspricht er. Die Finanzsituation sei ähnlich zur letzten Saison, da man einige neue Sponsoren habe, die auf den veröffentlichten Bildern noch nicht zu sehen seien.

Der E23 soll Lotus wieder in Richtung Spitze führen, Foto: Lotus
Der E23 soll Lotus wieder in Richtung Spitze führen, Foto: Lotus

"Finanziell sehen wir gut aus", sagte Carter gegenüber Autosport. Zudem zeigt er sich zuversichtlich, was die weitere Entwicklung angeht: "Wenn wir mehr Geld als in der vergangenen Saison bekommen, wird das direkt in die Fahrzeugleistung fließen." Während in den Vorjahren solche Überschüsse immer für Schuldentilgung eingesetzt werden mussten, könne jetzt direkt investiert werden.

Hoffnungen ruhen auf dem Mercedes-Motor

Der Motor-Wechsel von Renault zu Mercedes lässt zudem die Hoffnungen des Teams auf gute Ergebnisse steigen. "Wir hoffen, dass wir gegen Williams kämpfen können respektive in deren Nähe sind", nennt Carter das Saisonziel. Ein weiterer Grund für die hohen Erwartungen sind ermutigende Daten des E23 aus dem Windkanal.

Allem voran hofft Carter darauf, gegen die Teams ohne Mercedes-Power einen Stich setzen zu können. "Mercedes-Motoren zu haben, ist eine große Möglichkeit für uns", prognostiziert Carter. Honda sei im Moment zwar schwer einzuschätzen, von Ferrari oder auch Renault erwartet der Lotus-CEO aber Veränderungen an der Power Unit erst später in dieser Saison. Somit rechnet er zu Anfang der Saison nicht mit großen Sprüngen der Motorenkonkurrenz. "Das könnte uns schon einen großen Vorteil am Anfang der Saison bringen."

Doch der Lotus-CEO betont, dass keine Wunder zu erwarten seien: "Ich will nicht zu optimistisch sein, denn wir müssen realistisch bleiben. Platz drei oder vier in der Konstrukteurswertung ist jedoch unser Ziel. Doch es hängt stark davon ab, was die anderen Motoren leisten können."