Schon seit einiger Zeit gelang keinem amtierenden GP2-Champion mehr der Aufstieg zum Einsatzpiloten in der Formel 1. Das trifft auch auf Jolyon Palmer zu, doch der Brite wird 2015 bei Lotus zumindest die Rolle des dritten Fahrers einnehmen und in dieser Funktion bei einigen Freitagstrainings zum Einsatz kommen.

Palmer gewann als erster britischer Fahrer seit Lewis Hamilton im Jahr 2006 die GP2, fand aber im Gegensatz zum Drittplatzierten Felipe Nasr mangels Sponsorengeldern kein Stammcockpit in der Königsklasse. Auch Romain Grosjean und Pastor Maldonado, die in der kommenden Saison für Lotus die Rennen bestreiten werden, entschieden die Nachwuchsserie einst für sich.

"Mein Ziel ist, 2016 ein Rennfahrer in einem konkurrenzfähigen Team zu werden, und Lotus ist eine tolle Möglichkeit für mich, besonders jetzt mit den Mercedes-Motoren", betont Palmer, dass er den Traum vom Stammpiloten noch nicht aufgegeben hat. "In der Lage zu sein, bei einem großen Team zu lernen, indem man eng mit ihm zusammenarbeitet und viele Kilometer mit dem Auto abspult, ist die beste Möglichkeit", frohlockt der 24-Jährige, der ein großes Vorbild hat: "Valtteri Bottas hat das bewiesen."

Teamchef Gerard Lopez streut seinem neuen Schützling Rosen. "Jolyon ist ein fantastisches Talent und ein sehr zuverlässiger Pilot, um die Rolle des dritten Fahrers bei Lotus auszufüllen", schwärmt der Luxemburger. "Wir freuen uns darauf, ihn in unseren Teamfarben und hinter dem Lenkrad unseres 2015er-Autos, dem E23 Hybrid, der eine spannende neue Ära des Lotus-Teams einläutet, zu sehen."

Enttäuschung bei Ocon

Wenig Freude rief die Entscheidung zugunsten Palmers hingegen bei Esteban Ocon hervor. Der Franzose gehört dem Junior-Programm von Lotus an, testete bereits mit dem Team und hatte sich ebenfalls Hoffnungen auf den Posten des dritten Fahrers gemacht. "Egal, meine Zeit wird kommen. Was immer ich in diesem Jahr machen werde, ich kann versprechen, dass ich 200% geben werde, um zu gewinnen", twitterte der 18-jährige Formel-3-Europameister.