Rennfahrer-Alptraum deluxe: Lotus-Pilot Pastor Maldonado erlebte in der vergangenen Saison die Schattenseiten des Traumjobs Formel-1-Fahrer. Im waidwunden Lotus fuhr der Venezolaner lediglich einmal in 19 Rennen in die Punkte, machte durch verschuldete und unverschuldete Ausfälle meist mit den falschen Schlagzeilen von sich reden.

Angesprochen auf die Gründe für seine zahlreichen Crashs bewies Maldonado bei seinem 'Twitter-Interview' mit Fans allerdings eine gehörige Portion Humor: "Wenn du nicht das stabilste Auto hast, kannst du den Rennwagen oft nicht mehr abfangen, wenn du einmal aus der Spur gerätst. Wenn du wie ich stets das Limit suchst passieren derartige Situationen eben öfters."

Zwinkernd feuerte er dann noch eine anonyme Spitze gegen die Konkurrenz ab: "Ich bin sicher nicht der einzige Pilot, der 2014 öfter Unfälle hatte und neben der Strecke war." Falls der Venezolaner kein Formel-1-Pilot geworden wäre, hätte er sich eine ebenfalls schnelle und gefährliche Alternative gesucht: "Ich liebe und brauche Geschwindigkeit. Vielleicht wäre ich Kampfpilot geworden."

Familienmensch Maldonado: Immun gegen Kritik?

Angesprochen auf die massive Kritik, die vor allem im vergangenen Jahr doch häufig auf ihn einprasselte, zeigte Maldonado Reife: "Es ist nun einmal die Formel 1 - also die höchste Rennklasse der Welt - und da wird jede kleine Bewegung eines jeden Fahrers mit Argusaugen verfolgt. Ich höre aber nicht auf Dinge von außen und konzentriere mich stets nur auf mein Racing, denn ich liebe es einfach sehr."

Um nach den Rennen und vor allem nach Enttäuschungen schnell wieder in eine positive Stimmungslage zu kommen, gibt es für Maldonado nur eines: "Es ist zwar immer schade, wenn ein Rennwochenende vorbei ist, aber nach Hause zur Familie zu kommen ist immer wieder aufs Neue ein unbeschreibliches Gefühl. Ich brauche das sehr und genieße die Zeit daheim enorm."

Pastor Maldonado und Gabriela Tarkanyi sind bereits seit über zwei Jahren verheiratet, Foto: Sutton
Pastor Maldonado und Gabriela Tarkanyi sind bereits seit über zwei Jahren verheiratet, Foto: Sutton

Dass Maldonado in der kommenden Saison weniger auf die moralische Aufbauarbeit der Familie angewiesen ist, scheint für ihn eine klare Sache. "Lotus ist ein Team mit echtem Racing-Spirit und jeder attackiert hier selbst in den schwierigsten Situationen. Wir haben ein starkes Paket und nun auch einen Mercedes-Antrieb. Ich bin mir sicher, 2015 deutlich weiter vorne angreifen zu können.

Maldonado sicher: 2014er-Mercedes das Nonplusultra

Vor allem denkt Maldonado oft an seinen bis dato einzigen Formel-1-Erfolg in Spanien 2012 zurück: "Es war einfach ein unglaubliches Gefühl, schon so früh in meiner Karriere und in jungen Jahren an der Spitze zu stehen. Ich will das unbedingt wieder erleben und werde dafür alles tun. Ich bin mir sicher, 2015 wieder auf dem Podium zu stehen."

Dass Maldonado ein Kämpfer ist, zeigt auch die Wahl seines Lieblingsfilmes: "Gladiator ist eindeutig einer meiner größten Favoriten. Aus dem Film kann ich eine Menge Inspiration ziehen." Dürfte sich der Venezolaner ein Team und Auto einer beliebigen Ära aussuchen, wäre die Sache für ihn klar: "Ich würde natürlich den 2014er-Mercedes nehmen. Er ist einfach unschlagbar."

Bereits 2015 möchte Pastor Maldonado wieder vom Podest jubeln, Foto: Sutton
Bereits 2015 möchte Pastor Maldonado wieder vom Podest jubeln, Foto: Sutton

Maldonado, der bereits in jungen Jahren über seine Familie zum Rennsport kam, schwärmt jedoch noch immer vom 'ersten Mal' in der Formel 1 - obwohl dies in einem ganz anderen Rennwagen von statten ging: "Ich durfte mit 19 Jahren den Minardi testen, der damals mit einem V10-Motor bestückt war. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die Power war gigantisch."

Unschlagbares Helmdesign?

Hunde-Freund Maldonado, der drei Britsche Bulldoggen sein eigen nennt, legt auch in Sachen Mode höchsten Wert auf Stimmigkeit: "Ich will unbedingt das schönste Helmdesign der Formel 1 haben und werde mir deshalb für das Jahr 2015 eine neue Lackierung gestalten lassen. Fest steht nur, dass auf jeden Fall meine Landesfarben vertreten sein werden."

Fans des Venezolaners und der Formel 1 dürfen definitiv gespannt sein. Bereits bei der Wahl seines ersten Autos überraschte Maldonado sein Umfeld mit verrückter Extravaganz. So legte er sich einen komplett golden eingefärbten VW Käfer zu....