2014 war das Jahr des Pascal Wehrlein. Mit 19 Jahren und 332 Tagen krönte sich der Deutsche zum jüngsten DTM-Sieger der Geschichte. Einen Tag später beförderte ihn Mercedes vom Entwicklungs- zum Test- und Ersatzfahrer. Seitdem ist Wehrlein in sämtliche Prozesse des Weltmeisterteams eingebunden. "Ich bin in allen Meetings dabei. Während der Sessions verfolge ich an der Strecke den Funk, höre alle Gespräche zwischen den Ingenieuren unter sich sowie zwischen den Fahrern und den Ingenieuren mit", erzählte der 20-Jährige.

Die Tatsache, dass Mercedes im Vorjahr den Fahrer- und Konstrukteurstitel gewann, ist ihm aber nicht zu Kopf gestiegen. "Ich sage mal so: Ich bin auf jeden Fall ein Teil davon, aber eher ein kleiner Teil. Ich tue mich schwer, zu sagen, dass ich auch Weltmeister bin, weil ich eben nur ein sehr kleines Rädchen davon bin", erklärte Wehrlein einer schwäbischen Regionalzeitung. Seine Hauptaufgabe besteht in der Simulatorarbeit. "Es gibt normale Testtage, die unter der Woche stattfinden, und Race Support. Letzteres habe ich bis September gemacht", verriet Wehrlein.

Einblick in die Simulatorarbeit

"Race Support heißt: wenn Formel-1-Wochenende ist, komme ich am Donnerstag in Brackley an. Ich fahre dann ein paar Setups durch. Freitags startet der eigentliche Race Support - alles, was die Fahrer auf der Strecke fahren und ausprobieren, versuche ich im Simulator auszutesten", erklärte Wehrlein. In dieser Zeit werden die Streckenbedingungen sowie das Setup des Autos ständig adaptiert. Lange Nächte sind da vorprogrammiert. "Teilweise gehen die Tage bis 3 Uhr nachts", sagte der Deutsche.

"Die Sachen werden quasi am Samstagmorgen von den Ingenieuren und Mechanikern ausgewertet und ins Auto eingebaut", fuhr er fort. Die Umstellung DTM - Formel 1 fiel ihm nicht leicht. "Am Anfang war es auf jeden Fall eine große Umstellung, allein weil natürlich alle Englisch sprechen. Aber ich habe zwei Monate Zeit gehabt, um mich an alles zu gewöhnen, an die Leute, an den Simulator, alles zu lernen, was wichtig ist oder was man am Auto verändern kann", so Wehrlein, der hofft, so schnell wie möglich vom Ersatz- zum Stammfahrer aufzurücken.