Der Große Preis von Malaysia könnte 2015 eine Stunde früher als in den vergangenen Jahren gestartet werden. Zuletzt erloschen die Ampeln auf dem Sepang International Circuit um 16:00 Uhr Ortszeit (10:00 Uhr deutsche Zeit), nun wird von den Verantwortlichen jedoch eine Vorverlegung auf 15:00 Uhr in Betracht gezogen.

2009 musste das Rennen abgebrochen werden, Foto: Sutton
2009 musste das Rennen abgebrochen werden, Foto: Sutton

Durch die Vorverlegung des Starts soll verhindert werden, dass das Rennen mit den monsunartigen Regenfällen kollidiert, die für gewöhnlich am späteren Nachmittag einsetzen. 2009 musste der Grand Prix aufgrund der heftigen Niederschläge sogar nach 33 Runden unterbrochen werden und konnte wegen der hereinbrechenden Dunkelheit nicht mehr fortgesetzt werden.

Da auch Jules Bianchis tragischer Unfall in Suzuka unter ähnlichen Lichtbedingungen stattfand, wird nun eine Adaptierung des Zeitplans in Erwägung gezogen. "Mr. Ecclestone erwähnte, dass die FIA wegen des Suzuka-Vorfalls ein Zeitlimit hat", verriet Sepangs Streckenchef Razlan Razali gegenüber Reuters. "Deshalb überlegt er, den Start wieder auf die Originalzeit zu legen, vielleicht schon in diesem Jahr."

Die Verantwortlichen würden die Änderung begrüßen. "Für uns ist es gut", sagte Razali. "Es ist ein sicherer Zeitrahmen, die Leute können zum Mittagessen kommen, das Rennen ansehen und gegen fünf Uhr wieder nach Hause gehen. Wir würden eine Vorverlegung auf 15:00 Uhr voll unterstützen."

Damit vertreten die Verantwortlichen in Malaysia eine andere Sichtweise als ihre australischen Kollegen, die weiterhin an der Startzeit von 17:00 Uhr Ortszeit festhalten, um mehr Fernsehzuschauer in Europa zu erreichen.

Kein Nachtrennen

Zuletzt war auch immer wieder im Gespräch, den Malaysia GP als Nachtrennen durchzuführen, doch diese Idee wurde vorerst ad acta gelegt. "Wir wollen das momentan nicht", betonte Razali. "Jede Strecke hat ihre eigene Identität. Es ist eine Gefahr, jemand anderen zu kopieren."

So habe Singapur beispielsweise einen Vorteil, weil das Rennen in einer Stadt stattfindet, was für bessere Fernsehbilder sorge, so Razlan, der sich eine Spitze gegen die südostasiatischen Metropole nicht verkneifen konnte. "Es ist dort kühler, aber ich glaube, Sepang bietet das bessere Racing."

Dunkle Wolken über Sepang - ein gewohntes Bild, Foto: Sutton
Dunkle Wolken über Sepang - ein gewohntes Bild, Foto: Sutton

Verhandlungen über neuen Vertrag

Der Vertrag von Sepang mit der Formel 1 läuft in diesem Jahr aus, weshalb Razali zu Vertragsverhandlungen mit Ecclestone in London weilte. Mit der "neuen" Formel 1 konnte sich der Streckenchef zunächst gar nicht anfreunden. "Wir waren nach dem Feedback aus Australien sehr besorgt", gab er rückblickend auf 2014 zu. "Als sie [die Formel 1] nach Malaysia kam, gefiel sie mir nicht. Es war einfach zu leise."

Doch dem Publikumszuspruch habe der magere Motorensound keinen Abbruch getan, viele Familien mit Kindern würden die Rennen auf den Tribünen nun besser verfolgen können, erläuterte Razlan. "Ich kann mich daran erinnern, dass in der Vergangenheit ein Vater seinem Kind Kopfhörer aufsetzen musste oder ein Kind zu weinen begann und nachhause wollte", betonte er. "Ich denke, jetzt wird eine neue Generation von Fans angesprochen. Und das ist, was man will."