Alles neu macht in diesem Fall nicht der Mai, sondern der Januar. Nach dem desaströsen Abschneiden in der vergangenen Saison hat sich bei Lotus-Pilot Romain Grosjean einiges getan. Um aus der neuen Generation an Turbo-Autos das Maximum herausholen zu können, hat der Franzose seinen Fahrstil adaptiert. "Das Auto und die Regularien kamen meinem Fahrstil nicht entgegen, weshalb ich ihn ändern musste", erklärte Grosjean.

Wobei es ihm nicht geholfen hat, dass sich der E22 unvorhersehbar verhielt. "In der ersten Runde hatte ich Übersteuern, in der zweiten plötzlich Untersteuern und in der darauffolgenden Runde verhielt sich das Auto wieder gut. Wenn das Auto so unvorhersehbar ist, dann ist es schwer Dinge zu analysieren. Man muss sich mehr auf sein Gefühl verlassen, was Pastor vergangenes Jahr besser gelungen ist", sagte Grosjean Autosport.

Auch Lotus-Boss Gerard Lopez räumte gegenüber Motorsport-Magazin.com ein, dass den Designern mit dem E22 kein Glanzstück gelungen ist. "Vielleicht hätte man es mit einem anderen Motor nicht so offensichtlich gesehen, aber Fakt ist, dass der E22 kein gutes Auto war. Es war ein Auto, das zu Anfang gut funktioniert hat", erklärte Lopez die Gründe, warum sein Team 2014 satte 305 Punkte weniger sammelte als in der Saison 2013.

Grosjean hatte 2014 zu kämpfen, Foto: Sutton
Grosjean hatte 2014 zu kämpfen, Foto: Sutton

Neuer Renningenieur

Mit mageren acht WM-Pünktchen fand sich Grosjean in der Endabrechnung auf Platz 14 wieder. Damit sich das 2015 nicht wiederholt, hat sich der Lotus-Pilot an der eigenen Nase gefasst. In der Vergangenheit sah sein Fahrstil so aus, dass er nach dem Reinstechen in die Kurve so früh wie möglich aufs Gas stieg. "Das hat im vergangenen Jahr nicht funktioniert. Die Dinge haben sich geändert - diese Lektion musste ich lernen", erklärte Grosjean.

Eine Änderung gibt es auch in seinem Ingenieursteam - der Franzose erhielt mit Julien Simon-Chautemps einen neuen Renningenieur. Simon-Chautemps arbeitete 2013 mit Pastor Maldonado zusammen und war zuvor Performance-Ingenieur von Kimi Räikkönen. Sein Vorgänger, Ayao Komatsu, steigt zum Chefingenieur auf. "Ich freue mich sehr für Ayao. Wir hatten drei wundervolle Jahre und holten zusammen neun Podiumsplätze", twitterte Grosjean.