In der anstehenden Saison gibt es viele neue Gesichter bei Ferrari, nachdem Präsident Sergio Marchionne den Rennstall aus Maranello in den vergangenen Wochen ordentlich umgekrempelt hat. Der Chef selbst reist allerdings nicht mit an die Rennstrecke. Während sich Vorgänger Luca di Montezemolo zumindest gelegentlich im Fahrerlager blicken ließ, um Reden zu schwingen, verzichtet Marchionne auf den Besuch der Grand-Prix-Wochenenden in der Saison 2015.

"Ich würde den Fans gern sagen können, dass ich bei ein paar Rennen anwesend bin", erklärte Marchionne jüngst auf der Detroit Motorshow. "Aber wir haben einen neuen Teamführer und er wird sich direkt mit dem Management des Teams auseinandersetzen." Gemeint war natürlich Ferraris neuer Teamchef Maurizio Arrivabene, der die Scuderia wieder zurück an die Spitze führen soll.

Sebastian Vettel ist der neue Superstar bei Ferrari, Foto: Ferrari
Sebastian Vettel ist der neue Superstar bei Ferrari, Foto: Ferrari

Spannendes Finale

Trotz all der Personaländerungen und der Verpflichtung von Sebastian Vettel trat Marchionne ein weiteres Mal auf die Euphoriebremse. Natürlich stehe dem Team noch viel Arbeit bevor, bis sich der Erfolg einstellen kann - und das kann dauern. "Ich hoffe, dass wir zum Ende der Saison die verbesserte Performance auf der Strecke sehen", sagte der Ferrari-Chef. "Ich denke, dass die letzten Rennen der spannendste Teil des Jahres 2015 werden." Konkreter ausgedrückt: "Die letzten fünf oder sechs Rennen."

Auf dem langen Weg dorthin fühlte sich Marchionne zumindest in einem Punkt als Sieger: der Regelung über die eingefrorenen Motoren. Laut FIA dürfen die Teams nach aktuellem Stand über die gesamte Saison hinweg entwickeln, wenn auch in einem begrenztem Rahmen. Marchionne: "Wir haben bereits ein gutes Ergebnis erzielt, indem wir Änderungen an den Motoren durchführen dürfen. Ich betrachte das als einen Erfolg."