Sebastian Vettel statt Fernando Alonso - für Alex Zanardi ein klarer Schritt in die falsche Richtung, den Ferrari unternommen hat - zumindest was die fahrerische Qualität angeht. Der Italiener, der sich auch vom Verlust beider Beine nicht in seinem Willen hat bremsen lassen und derzeit in der Blancpain Sprint Series einen BMW Z4 GT3 pilotiert, hat ein klares Bild von der Talent-Hackordnung in der derzeitigen Formel 1: Lewis Hamilton sei demnach der Mann, den es für alle zu schlagen gilt. Einzig Fernando Alonso sei nah dran, von Sebastian Vettel hingegen hält der Paralympics-Goldmedaillengewinner im Handbike-Fahren etwas weniger.

"Meiner Meinung nach ist Lewis Hamilton der Beste von allen, die derzeit ein Rennauto bewegen", so Zanardi gegenüber dem italienischen Ferrari-Blogger Leo Turrini. "Vielleicht ist Alonso der Einzige, der ihm insgesamt recht nahe kommt. Ich spreche hier nicht über das Fahrzeug, sondern einzig und allein über den Fahrer." Ferrari aber hat sich für Sebastian Vettel entschieden, dessen Marktwert angesichts der Leistungen im Vergleich zu Daniel Ricciardo 2014 massiv gefallen ist.

Das Duell der Geschlagenen als Spannungsfaktor

"Ich denke, er ist ein großartiger Fahrer, aber wahrscheinlich nicht auf dem Level von Hamilton oder Alonso", philosophiert Zanardi weiter. Trotzdem glaubt er, dass der vierfache Weltmeister gut zu Ferrari passt: "Wie auch immer, wir reden hier von einem sehr, sehr konkurrenzfähigen Fahrer, der mit der richtigen Einstellung nach Maranello geht. Vom Fahrzeug abgesehen wird es spannend zu sehen sein, wie Vettel und Räikkönen 2015 mit ihren jüngsten Erfahrungen umgehen werden. 2014 wurde Seb von Ricciardo geschlagen, und Kimi erlebte dasselbe mit Alonso. Wie wird sich also diese Kombination schlagen in einem Auto, von dem gesagt wird, dass es nicht top sein wird? Es wird sehr interessant."