Der Saisonauftakt in Australien hätte für Nico Hülkenberg wahrlich schlechter laufen können. Obwohl Force India kaum in der Lage war, mit dem neuen Wagen zu testen, machte der Deutsche als Siebter wichtige Punkte, was allerdings auch den zahlreichen Ausfällen in Melbourne geschuldet war. Dementsprechend wäre Hülkenberg nicht unzufrieden, sollte in Malaysia erneut der siebte Platz herausspringen. "Ja, würde ich direkt nehmen", verriet er im Vorfeld des Rennens in Sepang.

Schenkt man den Wetterprognosen Glauben, stehen die Chancen gut, dass der Malaysia GP einmal mehr auf nasser Strecke über die Bühne gehen wird, was Hülkenberg durchaus entgegenkäme, weil dadurch die noch nicht sonderlich ausgereifte Aerodynamik des VJM08 etwas kaschiert würde. "Es muss richtig schütten, dann spielt die Aerodynamik eine untergeordnete Rolle", weiß der 27-Jährige und ist sich bewusst: "Es wird eine große Herausforderung an diesem Wochenende."

Obwohl es Force India ohne die zahlreichen Ausfälle in Melbourne wohl nicht gelungen wäre, mit beiden Autos zu punkten, blickt Hülkenberg zuversichtlich in die Zukunft. "Wir sind optimistisch und lassen auf keinen Fall den Kopf hängen", hielt er fest. "Klar war es ein schwerer Start in die Saison und wir haben einen riesigen Berg vor uns, den wir hochkommen müssen. Aber was ich aus der Fabrik höre, haben wir ein paar gute Sachen in der Pipeline, die allerdings nicht über Nacht umsetzbar sind."

Sauber im Blick

Größere Updates wird Force India vermutlich erst zum Auftakt der Europasaison in Barcelona bringen, doch Hülkenberg ist geduldig. "Es dauert ein paar Wochen, vielleicht auch ein, zwei Monate, aber es gibt Hoffnung, dass wir hinten raus in der zweiten Hälfte deutlich stärker werden können", betonte er und verriet, dass es in nahezu allen Bereichen des Autos Verbesserungen geben werde.

Force India will Sauber hinter sich lassen, Foto: Sutton
Force India will Sauber hinter sich lassen, Foto: Sutton

Ein gutes Stück vor Force India lag in Australien Hülkenbergs Ex-Team Sauber, das über den Winter einen gewaltigen Performancesprung machte. "Im Moment stehen sie vor uns, haben ein stärkeres Auto und Paket", weiß der Deutsche, hofft aber, dass es mittelfristig gelingen wird, die Schweizer Privatiers einzuholen. "Wir müssen einfach effektiver und schneller arbeiten, damit wir dorthin kommen."

Sauber zieht seinen Vorteil nicht zuletzt aus dem verbesserten Ferrari-Motor, sodass der Vorsprung der Mercedes-Aggregate, die auch Force India nutzt, nicht mehr so groß wie noch im letzten Jahr ist. "Stand Australien hat Ferrari definitiv gut aufgeholt", hielt Hülkenberg auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com fest. "Die Frage ist, wie es über das Jahr hinweg weitergeht, wer mehr Entwicklungspotenzial hat."

Vorbereitungen mit Porsche

Neben seinem Engagement in der Formel 1 bereitet sich Hülkenberg auch auf zwei ganz besondere Rennen vor. Der Deutsche wird für Porsche bei den 24 Stunden von Le Mans und Spa an den Start gehen. "Ich werde für ein paar Vorbereitungstage in Stuttgart sein, aber das geht parallel", verriet er, wie es um die Vorgehensweise bestellt ist.

Hülkenberg absolvierte noch nie ein Langstreckenrennen und fiebert seiner Premiere dementsprechend entgegen. "Man muss das Auto und die Abläufe innerhalb des Teams kennenlernen", weiß er, worauf es ankommt.