Jahr 1 nach Michael Schumachers verheerendem Skiunfall geht zu Ende und nach wie vor sickern Informationen über seinen Zustand nur spärlich an die Öffentlichkeit; er wird weiter von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Sponsor. Doch Michael Schumacher, der selbst als Vorbild in Sachen Loyalität gilt, halten nach wie vor sechs Sponsoren die Treue: Die Deutsche Vermögensberatung, Mercedes-Benz, der Uhrmacher Audemars Piguet, Getränkehersteller Rosbacher, Helmfabrikant Schuberth und Torebauer Hörmann bleiben weiterhin an Bord, verkündete Schumachers Managerin Sabine Kehm.

Kehm sagte angesichts des baldigen Jahrestages des Unfalls gegenüber der dpa, dass "fast alle Partnerschaften" nach wie vor bestehen würden. "Unser Konzept war immer eine Zusammenarbeit auf partnerschaftlicher, freundschaftlicher und persönlicher Basis. Diese Verbundenheit bewährt sich jetzt." Der siebenfache Weltmeister, der ein Jahr nach seinem Skiunfall weiterhin darum kämpft, wieder ein normales Leben führen zu können, erfährt nach wie vor die volle Unterstützung seiner Partner.

Das liegt nicht nur an der Loyalität, sondern auch am Sponsoring-Konzept mit einem zurückgetretenen Sportler: "Man muss immer bedenken, in welcher Phase einer Karriere man sich befindet. Wenn man jung ist, sucht man sicher eher die Öffentlichkeit und daher auch eine größere Präsenz in der Werbung. Michael hingegen braucht diese nicht", so Kehm, die keine weiteren Angaben zum Zustand Schumachers machte.

Zusammenarbeit mehr als nur Sponsoring

Für die Sponsoren ist es nahezu selbstverständlich, auch in schweren Zeiten Michael Schumacher beizustehen. Viel wichtiger als der monetäre Aspekt ist dabei die Tatsache, dass man den Menschen Schumacher nicht hängen lassen will: "Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit mit ihm stand deshalb immer der Mensch und weniger der Formel-1-Pilot", so Dirk Hinkel, der Geschäftsführende Gesellschafter der HassiaGruppe, der Rosbacher angehört. Daher spricht er auch nicht von Sponsoring, sondern von einer "freundschaftlichen Partnerschaft". Diese in solch schweren Zeiten aufrecht zu erhalten sei für ihn selbstverständlich.

Auch für Robert Peil von der Deutschen Vermögensberatung, dem langjährigsten Sponsor Schumachers, ist die Fortführung der Partnerschaft die einzig logische Variante: "Es ist für uns selbstverständlich, dass man auch in schlechten Zeiten zusammensteht." Eine Beendigung der Zusammenarbeit mit einem verunfallten Superstar würde wohl auch einen wirtschaftlichen Schaden bedeuten: "Es wäre ein fatales Zeichen", so Peil.

Tim Sayler, der Vertriebsleiter von Audemars Piguet, lobte Schumachers Engagement. So habe er nicht einfach nur den Namen mit sich herumgetragen, sondern sich aktiv eingebracht. So half er bei der Entwicklung einer Uhr mit, die dadurch zum Verkaufsrenner wurde. "Er war persönlich sehr präsent." Auch in diesen schwierigen Zeiten finde ein "genereller Austausch" statt. Gelohnt hat sich die Zusammenarbeit mit dem Erfolgsmenschen Schumacher vor allem in Sachen Betriebsklima: "Er hat mit uns Fußball gespielt, aber auch gesagt: Wenn ihr erfolgreich sein wollt, müsst ihr Leistung bringen", so Peil. Und daher stehen die Sponsoren Schumacher auch in seinem größten Kampf zur Seite.