Wäre Nico Rosberg als Formel-1-Weltmeister nach Baden Baden gereist, vielleicht hätten ihn die stimmberechtigten Journalisten mehr berücksichtigt. Sebastian Vettel wurde 2010 nach seinem ersten WM-Titel diese Auszeichnung zu teil und auch Teamkollege Lewis Hamilton verhalf der Titel jüngst zur Auszeichnung "Britischer Sportler des Jahres".

Bei der 68. Verleihung der Auszeichnung zum "Sportler des Jahres" in Baden-Baden war die Konkurrenz in einem Jahr mit Fußball-Weltmeisterschaft und Olympischen Winterspielen allerdings gewaltig. So bekam Nico Rosberg von den deutschen Sportjournalisten lediglich 748 Stimmen und belegte am Ende Platz sieben. Sebastian Vettel, vergangenes Jahr noch Zweiter, landete diesmal nicht unter den besten Zehn. Sieger der Preisverleihung wurde Diskuswerfer Robert Harting, der in Zürich dieses Jahr Europameister wurde und von den Journalisten dafür 2.100 Stimmen erhielt. Bereits im Vorjahr gewann Harting die Abstimmung zum Sportler des Jahres.

Bei den Frauen wurde Maria Höfl Riesch ausgezeichnet. Die 30-Jährige gewann bei den Olympischen Winterspielen in Sochi die Goldmedaille in der Super Kombi und kürte sich damit zur erfolgreichsten Alpine-Sportlerin der deutschen Olympia-Geschichte. Nach Olympia beendete sie ihre Karriere.

Für die Wahl zur Mannschaft des Jahres führte kein Weg vorbei an der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, die im Juni den Weltmeistertitel in Brasilien gewann und mit großem Vorsprung von den Journalisten dafür gewürdigt wurde.

In der Geschichte der Preisverleihung schafften es, neben Vettel 2010, auch Michael Schumacher 1995 und 2004, Wolfgang Graf Berghe von Trips 1961 und Karl Kling 1952 als Formel-1-Fahrer zum "Sportler des Jahres" ausgezeichnet zu werden.