Bernie Ecclestone bleibt das Oberhaupt der Formel 1. Der kommerzielle Rechtehalter CVC bestätigte den 84-Jährigen am Donnerstag als Geschäftsführer der Formula One Group. Damit bleibt Ecclestone Tonangeber der Königsklasse. Außerdem berief CVC zwei bekannte Gesichter in den Aufsichtsrat der Formula One Group: Luca di Montezemolo und Paul Walsh. Beide treten den Posten offiziell ab dem 1. Januar 2015 an.

Di Montezemolo bekleidete den Posten des Aufsichtsratsmitglieds bereits zwischen 2012 und 2014 in seiner Rolle als Ferrari-Präsident. Nach seiner Ablösung durch Sergio Marchionne vor einigen Wochen nimmt Montezemolo den Job nun also wieder auf und mischt weiter in der Formel 1 mit.

Walsh: Aufpasser statt Boss

Walsh galt eine Zeit lang als Nachfolger von Ecclestone, muss sich nun aber mit der Rolle des 'Aufpassers' begnügen. Dabei hatten britische Medien erst kürzlich berichtet, dass Walsh an dieser Aufgabe kein Interesse habe - nun offenbar die Kehrtwende in dieser Angelegenheit.

Angeblich sei Walsh nur an der Formel 1 interessiert, wenn er selbst an der Spitze stünde, hieß es. Zwischen 2000 und 2013 war der britische Geschäftsmann Chef von Diageo, einem führenden Getränkekonzern. Aktuell arbeitet Walsh als Geschäftsführer der Compass Group und sitzt im Aufsichtsrat von FedEx und Unilever.

Für Ecclestone ist unterdessen klar: Er bleibt der Mann an der Spitze der Formel-1-Vermarktung. Walshs Einsetzung und dessen mögliche Ansprüche auf den Chefposten kommentierte er gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg wie folgt: "Vielleicht würde er gern ein bisschen mehr machen. Aber es ist schwierig, zwei Kapitäne an Bord zu haben. Ich habe ihm gesagt, was ich möchte."

Bernie in guter Position

Ecclestone hatte sich schon vor der offiziellen Bestätigung durch CVC klar zu seiner Stellung innerhalb des Unternehmens bekannt. "Ich habe ein bisschen Erfahrung", sagte der Brite. "Ich bin in einer guten Position und habe Leute um mich herum, die mir vertrauen und sich auf mich verlassen. Es dauert aber irrsinnig lange, bis man sich so einen Ruf erarbeitet hat."

Ecclestone war zu Beginn des Jahres zwischenzeitlich von seinem Geschäftsführer-Posten zurückgetreten, während er sich wegen des Bestechungs-Skandals vor dem Münchner Landgericht verantworten musste. Zwar hatte er seine Arbeit für die Formel 1 fortgeführt, stand aber unter genauer Beobachtung des CVC-Vorstandes und musste sich einige Beschlüsse erst absegnen lassen. Nach einer Zahlung von 100 Millionen Dollar an das Land Bayern wurde der Prozess gegen Ecclestone eingestellt, somit blieb er offiziell straffrei.