Gleichgewicht nur bei Mercedes - Teil 3: Teamkollegen im Vergleich
Bei Mercedes kämpften die Piloten bis zuletzt im internen Duell. Bei Red Bull, Williams und Ferrari sah es schon anders aus.
Manuel Schulz
Alonso war im Vergleich zum Teamkollegen der stärkste Fahrer der vier Topteams, Foto: Sutton
Der größte Konkurrent in der Königsklasse ist immer im eigenen Team zu finden, denn er hat als einziger identisches Material zur Verfügung. Umso überraschender ist, dass bei den Topteams, wo zwei gleichwertige Fahrer von Vorteil sind, teilweise eklatante Unterschiede zu erkennen waren.
Mercedes: Hamilton vs. Rosberg
Hamilton und Rosberg kämpften bis zuletzt um den Titel, Foto: Sutton
Punkte: 384:317 - Qualifying 7:12
Bei Mercedes ging es in der vergangenen Saison noch am ausgewogensten zu, auch wenn der Endstand durchaus einen anderen Schluss zulässt. Doch Lewis Hamilton sammelte beim Finale in Abu Dhabi die ominösen doppelten Punkte (50 an der Zahl), während Nico Rosberg nach seinem Defekt leer ausging. Vor dem Saisonfinale betrug der Abstand zwischen den Silberpfeil-Piloten gerade einmal siebzehn Zähler und es hatten beide noch Chancen auf den Titel. Der WM-Titel ging aufgrund von elf Siegen an Hamilton. Doch in der Qualifikation war Nico Rosberg mit zwölf Pole Positions dem Briten klar überlegen.
Red Bull: Ricciardo vs. Vettel
Punkte: 238:167 - Qualifying 12:7
Vettel war Ricciardo nicht gewachsen, Foto: Red Bull RacingDieses Duell war eine der größten Überraschungen der Saison. Von Daniel Ricciardo waren zwar keine schlechten Ergebnisse erwartet worden, doch dass er den vierfachen Weltmeister Sebastian Vettel derart im Griff haben würde, hätte niemand vorhersehen können. Die drei Red-Bull-Siege der Saison fuhr allesamt der Australier ein, der auch im Qualifikationsduell mit 12:7 klar die Nase vorne hatte. Dementsprechend groß ist auch der Punkteunterschied im Endergebnis.
Williams: Bottas vs. Massa
Punkte: 186:134 - Qualifying 13:6
Massa musste sich Bottas geschlagen geben, Foto: Williams F1Im Williams-Duell setzte sich Valtteri Bottas gegen Felipe Massa durch, der immerhin einmal Vizeweltmeister gewesen ist. In der Qualifikation musste der Finne seinem Teamkollegen nur sechsmal die bessere Startposition zugestehen. Mit sechs Podestplätzen (zweimal Zweiter, viermal Dritter) war Bottas zudem doppelt so oft bei der Siegerehrung zu sehen wie Massa, der zweimal Dritter wurde und einmal, beim Saisonfinale, die zweite Stufe erklimmen durfte. Insgesamt bewies der 25-Jährige, dass seine Leistungen aus dem Vorjahr keine Ausnahmeerscheinungen waren.
Ferrari: Alonso vs. Räikkönen
Punkte: 161:55 - Qualifying 16:3
Räikkönen hatte kein Chance gegen Alonso, Foto: SuttonDer deutlichste Unterschied war bei Ferrari zu sehen. Fernando Alonso dominierte das Qualifikationsduell mit 16:3 und konnte im Rennen noch mehr aus dem Ferrari herausholen, was in einem Vorsprung von mehr als 100 Zählern resultierte. Bei gerade einmal 55 Punkten von Kimi Räikkönen sammelte der Spanier also knapp dreimal so viele WM-Punkte wie sein finnischer Teamkollege.
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