Seit mittlerweile knapp einem Jahr ist Eric Boullier als Renndirektor bei McLaren in Amt und Würden. "Es war harte Arbeit", blickte der Franzose auf die vergangene Saison zurück. McLaren gelang es zwar erneut nicht, ein Rennen zu gewinnen - der letzte Sieg datiert aus dem Jahr 2012 -, doch mit zwei Podiumsplätzen schnitt das britische Team immerhin deutlich besser als in der Vorsaison ab, als man beständig am Treppchen vorbeifuhr.

Damit es in Woking wieder aufwärts geht, räumte Boullier auf dem Personalsektor gehörig auf. "20 Prozent des technischen Personals wurde ersetzt, was nicht unbedeutend ist, wenn man von einem Formel-1-Team spricht", verriet der Franzose. Neu im Team ist unter anderem der von Red Bull abgeworbene Aerodynamiker Peter Prodromou, der für den neuen Frontflügel verantwortlich zeichnet.

Angriff mit Honda

Die Testfahrten verliefen wenig verheißungsvoll, Foto: Sutton
Die Testfahrten verliefen wenig verheißungsvoll, Foto: Sutton

Im nächsten Jahr will McLaren im Verbund mit Honda wieder an einstige Glanzzeiten anschließen, doch davor galt es erst einmal, Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. "Es war wichtig zu verstehen, warum das Team zurückgefallen ist, obwohl wir noch immer über die mitunter meisten Ressourcen und das beste Personal verfügen", hielt Boullier fest.

"Meine erste Aufgabe war es, die beste Lösung für die Zubereitung dieser anglo-japanischen Suppe mit zwei völlig unterschiedlichen Zutaten zu finden", spielte der Franzose darauf an, dass es nicht ganz einfach war, die Philosophien von McLaren und Honda unter einen Hut zu bringen.

In Woking hofft man, dass die Performance bei den jüngsten Testfahrten in Abu Dhabi kein schlechtes Omen für die nächste Saison war. Das Interimsauto mit dem Honda-Motor im Heck blieb mehrfach stehen und brachte es an beiden Testtagen zusammen auf gerade einmal fünf Runden.

Button will bei McLaren bleiben

Button feierte 2012 McLarens letzten Sieg, Foto: Sutton
Button feierte 2012 McLarens letzten Sieg, Foto: Sutton

Wer den McLaren-Honda nächstes Jahr pilotieren wird, ist noch immer unklar. Jenson Button und Kevin Magnussen, die am Donnerstag einen Promotiontermin für McLarens Sponsor Johnny Walker absolvierten, rittern um das Cockpit neben Fernando Alonso. "Ich will im nächsten Jahr für McLaren fahren", bekräftige Button einmal mehr, der sich aber eine rasche Entscheidung erhofft.

"Wenn ich nächstes Jahr in der Formel 1 bin, wird es eine aufregend Herausforderung mit dem neuen Motor. Wenn ich es nicht bin, habe ich andere aufregende Herausforderungen, auf die ich mich konzentrieren will", erklärte er. Sollte sich McLaren gegen Button entscheiden, könnte er dem Vorbild von Mark Webber folgen und auf die Langstrecke wechseln.