In den Keller rasselnde Zuschauerzahlen, viele leere Plätze auf den Tribünen - die Formel 1 stand in der Gunst der Fans schon einmal deutlich weiter oben, als es aktuell der Fall ist. Um diesem unerfreulichen Trend entgegenzuwirken, wurde nun eine eigene Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die so genannte "Promotional Working Group", der Claire Williams vorsteht.

"Es geht um Werbemöglichkeiten rund um die Formel 1, um sicherzustellen, dass wir uns mit Nachhaltigkeit in Richtung Zukunft bewegen", erläuterte die Britin. Erste Ideen sehen vor, dass der Paddock am Donnerstag geöffnet wird und die Fans an der Strecke mehr Möglichkeiten haben sollen, mit den Fahrern in Kontakt zu treten.

Nicht überall sind die Tribünen so voll wie in Austin, Foto: Sutton
Nicht überall sind die Tribünen so voll wie in Austin, Foto: Sutton

Zudem soll dem Thema Social Media künftig deutlich mehr Bedeutung beigemessen werden, um die Bindung zu den jungen Fans nicht zu verlieren. Bislang beschränkten sich die Aktivitäten der Formel 1 auf eine eher lieblose TV-Einblendung, die auf den Twitter-Hashtag des jeweiligen Rennens verweist.

Alle Vorschläge, die die Zustimmung der Teams erhalten, werden an die Strategy Group übermittelt, die das letzte Wort hat. Das Ziel lautet, bis zum Start der nächsten Saison im März 2015 einige Ideen umzusetzen.

Bernie Ecclestone gilt bekanntlich nicht als großer Freund von Social Media und fiel zuletzt mit fragwürdigen Aussagen über die Bedeutung junger Fans auf, unterstützt die Promotional Working Group jedoch. "Wir wollen Teenager-Publikum anziehen", sagte er kürzlich im Rahmen des Großen Preises von Abu Dhabi.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com: Dass die Formel1 in puncto Fanbindung Nachholbedarf hat, ist unstrittig. Alleine die Tatsache, dass die größte Motorsportserie der Welt über keinen offiziellen Facebook- und Twitter-Account verfügt, verdeutlicht, wie sehr man der aktuellen Zeit hinterherhinkt. Die Teams haben dies nun offenbar endlich begriffen und selbst Ecclestone kann sich dem Druck nicht mehr erwehren. Es bleibt zu hoffen, dass die neue Arbeitsgruppe tatsächlich wertvolle Ergebnisse liefert und nicht lediglich nach dem Motto "Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man 'nen Arbeitskreis" ins Leben gerufen wurde. (Philipp Schajer)