Die Formel-1-Saison 2014 stand ganz im Zeichen von Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Obwohl die Spannung zwischen den langjährigen Freunden sukzessive zunahm und mit dem Crash in Spa ihren Höhepunkt erreichte, ließ Mercedes die beiden Piloten frei fahren und verzichtete auf Teamorder. Mark Webber zollte dem Silberpfeil-Team für diese Vorgehensweise Respekt.

"Sie sind die ganze Saison über tadellos damit umgegangen", lobte der Australier. "Es ist alles so abgelaufen, wie es sollte, und am Ende gab das Team beiden Fahrern die Chance." Wie viele andere fühlte sich auch Webber an das Duell zwischen Ayrton Senna und Alain Prost bei McLaren erinnert, das ebenfalls in einer Kollision gipfelte. "Sie sind mit der Sache unglaublich gut umgegangen, was nicht einfach ist", zog er vor Mercedes den Hut.

Schlussendlich krönte sich Hamilton mit elf Saisonsiegen und 67 Punkten Vorsprung auf Rosberg zum verdienten Weltmeister, doch Webber glaubt, dass der Deutsche im nächsten Jahr zurückschlagen kann. "Nico hat 2015 alle Chancen", betonte der Australier, der 2010 selbst um den WM-Titel kämpfte, aber wie so oft gegen seinen Teamkollegen Sebastian Vettel den Kürzeren zog. "Er ist an einem anderen Punkt seiner Karriere als ich es war und ist jung, selbst wenn Lewis die Vormachtstellung hat."

Steht auch 2015 im Zeichen des Sterns?, Foto: Sutton
Steht auch 2015 im Zeichen des Sterns?, Foto: Sutton

Die Königsklasse

Webber beendete seine Formel-1-Karriere im vergangenen Jahr und tritt seither für Porsche auf der Langstrecke an, verfolgt das Grand-Prix-Geschehen aber weiterhin aufmerksam. "Ich habe die Saison genossen", resümierte der 38-Jährige. "Ich habe es genossen, die Jungs an der Spitze zu sehen. Ich verfolge die Formel 1 mit Leidenschaft, es ist die Königsklasse und ich will, dass sie das Beste ist."

Doch nicht mit allem war der Australier zufrieden. "Die Tiefe des Feldes, die Qualität der Fahrer am Ende des Grids, hat ein wenig abgenommen", kritisierte er. Zurückzuführen sei dies auf die Finanzprobleme, in denen sich viele Teams befinden.