Dein letztes Rennen lief auch nicht wirklich besser als der Rest der Saison...
Adrian Sutil: Nein, es ist nicht besser geworden, aber ich habe auch nichts Großartiges erwartet, weil wir keine Updates hatten. Die Strecke kam uns auch nicht wirklich entgegen. Aber wir haben gekämpft bis zum Schluss und alles gegeben und das ist wichtig. Mehr kann man nicht machen.

Du hast dich hier von vielen Leuten verabschiedet. Für eine längere Zeit?
Adrian Sutil: Die Saison ist beendet und ich respektiere was das Team, besonders die Mechaniker und Ingenieure geleistet haben. Es ist eine Sache von Respekt, sich zu verabschieden. Das mache ich aber bei jedem Team genauso. Es herrscht hier sehr viel Politik und wir werden sehen, was dabei herauskommt. Es wird ein aufregender Winter für mich und meine Zukunft.

Wie bist du in dieses Rennen gegangen?
Adrian Sutil: Es war mehr oder weniger so wie jedes andere Rennen. Vielleicht denkt man auch etwas mehr nach als sonst, aber ich bin schon viele Rennen gefahren. Es ist ungewiss, was das nächste Jahr bringt. Ich freue mich auf das, was kommt. Es gibt viele Möglichkeiten.

Was waren deine Highlights in dieser Saison?
Adrian Sutil: Das Highlight ist natürlich immer das beste Resultat, das war in dieser Saison leider nur ein elfter Platz in Ungarn und beim ersten Rennen in Australien beziehungsweise der Einzug ins Q3 in Austin. Das ist schade, aber manchmal ist das leider so.

Adrian Sutil erlebte eine schwierige Saison, Foto: Sutton
Adrian Sutil erlebte eine schwierige Saison, Foto: Sutton

Eine schwierige Saison

Was wolltest du in diesem Jahr nicht erleben?
Adrian Sutil: Es gab in dieser Saison viele Tiefpunkte, aber ich bin in meiner Karriere schon einige Autos gefahren, die nicht gut genug für das Mittelfeld waren. Der Unterschied liegt darin, wie das Team harmoniert und welche Ziele und Perspektiven man hat. Mal sind die besser und mal schlechter.

War es deine schwierigste Formel-1-Saison?
Adrian Sutil: Das weiß ich nicht. Ich bin schon lange dabei und so eine Saison ist nicht förderlich. In meinem Debütjahr mit Spyker waren wir immer Vorletzter oder Letzter, das war in diesem Jahr natürlich besser. Es ist ein Unterschied, ob du ein erfahrener Fahrer oder Neuling bist.

Wann hast du gemerkt, dass diese Saison etwas schwieriger wird?
Adrian Sutil: Das habe ich nach den Testfahrten beziehungsweise beim ersten Test bereits gemerkt.

Wenn du sagen müsstest, "an dieser Komponente hat es gelegen", dann würdest du wahrscheinlich die Power Unit nennen?
Adrian Sutil: Das war sicherlich einer der Hauptgründe, aber ich würde nicht alles nur darauf schieben. Das gesamte Paket war nicht optimal.

Was nimmst du Positives aus dieser Saison mit?
Adrian Sutil: Es gibt immer etwas Positives. Ich habe einige tolle Menschen kennengelernt. Das ist für mich viel Wert und das nehme ich mit. Ich habe sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen gemacht. Ich bin so geblieben, wie ich bin und ich freue mich auf die Zukunft.

Sutil blickt in eine ungewisse Zukunft, Foto: Sutton
Sutil blickt in eine ungewisse Zukunft, Foto: Sutton

Eine ungewisse Zukunft

Wann werden wir dich das nächste Mal im Rennauto sehen?
Adrian Sutil: Wenn ich bereit dafür bin und mich entschieden habe, was ich mache. Wenn ich fahren will, dann fahre ich und wenn ich nicht fahren will, dann fahre ich eben nicht. Ich mache das, was ich möchte. Es ist ganz wichtig in meinem Leben, dass ich meine Entscheidungen selber treffe. Ich werde es euch dann mitteilen, wenn ihr es hören möchtet. Ich brauche nun ein wenig Winter und dafür werde ich den Winter nutzen.

Könntest du dir vorstellen, in anderen Serien zu fahren?
Adrian Sutil: Na klar. Es gibt noch viel mehr Serien als Formel 1 und man muss sich darüber klar werden, was man möchte. Das bleibt jedem selber überlassen. Es gibt sicherlich einige Serien, die mit der Formel 1 zu vergleichen und genauso professionell und aufregend sind. Nach einer langen Zeit in einer Rennserie ist es vielleicht auch nicht schlecht, mal etwas anderes zu tun. Ich halte mir alles offen. Ich habe auch schon einmal eine Pause gemacht und weiß, wie sich das anfühlt. Ich habe keine Angst. Das Leben hat noch sehr viel mehr zu bieten.

Hast du Mark Webber an diesem Wochenende getroffen?
Adrian Sutil: Nein, den habe ich gar nicht gesehen. Daran sieht man wieder einmal, was das für eine Zwei-Klassen-Gesellschaft doch ist.