Schluss, aus, vorbei! Nach 113 Grands Prix ist die Ära Sebastian Vettel bei Red Bull Racing Geschichte. Sein letztes Rennen in Diensten des britisch-österreichischen Teams wird der vierfache Weltmeister allerdings kaum in guter Erinnerung behalten. Nach dem Ausschluss aus dem Qualifying wegen eines zu flexiblen Frontflügels musste Vettel aus der Boxengasse starten und rieb sich in weiterer Folge im dichten Mittelfeld auf. Schlussendlich beendete er den Großen Preis von Abu Dhabi als Achter.

"Ich bin mit dem Rennen nicht zufrieden. Wir waren nicht schnell genug, wie schon im Qualifying hat der Speed gefehlt. Der Faden hat sich durchgezogen", resümierte Vettel das Nachtrennen. "Ich war direkt am Anfang im Verkehr, dann war es schwer. So wie das Rennen verlaufen ist, war mehr drin, aber leider hat es nicht geklappt."

Der 27-Jährige musste sich einmal mehr seinem Teamkollegen Daniel Ricciardo geschlagen geben, der Vierter wurde, und beendete die Saison auf dem fünften Gesamtrang. Vettel blieb die komplette Saison sieglos, was als letztem amtierenden Weltmeister Jacques Villeneuve 1998 wiederfuhr.

Vettel und Red Bull gehen getrennte Wege, Foto: Red Bull
Vettel und Red Bull gehen getrennte Wege, Foto: Red Bull

Batterien aufladen, dann zu Ferrari

Vor dem Rennen verabschiedete sich Vettel, dessen Wechsel zu Ferrari seit Donnerstag offiziell ist, von all seinen Mechanikern, nach dem Grand Prix hatte er jedoch nicht mehr allzu viel Lust auf große Emotionen. "Es steht ja nicht erst seit heute Morgen fest, dass ich gehe", betonte er. "Wir haben uns seit Wochen damit auseinandergesetzt, außerdem läuft man sich ja auch weiterhin über den Weg."

Dennoch ließ es sich Vettel nicht nehmen, seine Zeit bei Red Bull noch einmal Revue passieren zu lassen. "Die letzten sechs Jahre waren eine unglaubliche Reise. Wir hatten das nicht erwartet, als wir unsere Zusammenarbeit begannen - man kann nie vier Fahrer- und Konstrukteurs-Titel erwarten", blickte er zurück. "Man lernt einige Leute gut kennen und baut Freundschaften auf, die lange halten werden. Man erlebt glückliche und traurige Tage und ich denke, ich habe viel gelernt. Ich möchte mich bei Red Bull und dem Team für alles bedanken und werde sie vermissen. Ich fühle mich für den nächsten Schritt bereit."

Warme Worte zum Abschied gab es auch von Teamchef Christian Horner. "Platz acht ist nicht stellvertretend für seine Zeit mit dem Team", betonte der Brite und wies auf die unzähligen gemeinsam errungenen Erfolge hin. "Er war ein fantastisches Teammitglied und ein absolut unglaublicher Wettkämpfer. Es war eine Freude, mit ihm zu arbeiten und wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft - er wird immer ein Freund des Teams sein.

Ehe Vettel im neuen Jahr seinen Job bei Ferrari antritt - an den Testfahrten in der nächsten Woche darf er nicht teilnehmen -, möchte der Heppenheimer nun aber erst einmal abschalten und sich erholen. "Eine Saison ist immer lange und wenn nicht viel rausschaut, zehrt das an einem", gab er zu. Fest steht bereits, mit welcher Nummer Vettel in seine erste Ferrari-Saison gehen wird: Er gibt die weltmeisterliche 1 ab und startet künftig mit der 5.